Kiefernwaelder

 

Kiefernwälder

 

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-4.12.17:   Oberjoch-4.12.17:Abb Oberjoch verkleinert:Pinus sylvestris Martinau-30.5.14.jpg

 

Abb. 314: Lichter Bestand von Pinus sylvestris, Waldkiefer, mit Cypripedium calceolus, Frauenschuh, im Unterwuchs. Martinau bei Elmen im Lechtal, 30.5.2014. Orig.

Pinus, Kiefer

(Abb. 314, 323) 80-100 NHem/Sum; immergrüne, monoecische Nadelbäume, deren Nadeln in der Länge und Zahl pro Kurztrieb artmäßig sehr unterschied­lich ausgebildet sind; weibliche Zapfen end­ständig oder subtermi­nal, meist für die Art sehr charakteristisch; wich­tige Nutzholz- und Zier­bäume.

 

Ökologie von Pinus, Kiefer

 

Tabelle 95: bevorzugte Standorte von Pinus-Arten im Gebiet:

In tieferen bis mittleren Höhenlagen

 ​​ ​​​​ Trockenwälder bis Moorränder P. sylvestris, Waldkiefer

 ​​ ​​​​ Hochmoore P. rotundata, Moorspirke

Besonders in Kleinstrauchvegetationen der subalpinen Hochlagen  P. cembra, Zirbelkiefer

Im Latschengürtel oberhalb der Waldgrenze, auch darunter an felsig-keisigen Standorten P. mugo, Latsche

 

 

Ektomykorrhizapilze von Pinus sylvestris, Waldkiefer

 

Kiefern bilden mit mehreren Pilzen, besonders höheren Ba­sidiomyceten, obligate Ektomy­kor­rhizen. Häufig sind dies Arten der Boletales, z.B.:

 

ECM-Pilze von Pinus sylvestris, Waldkiefer

 

Tabelle 96: ECM-Arten bei Pinus sylvestris, Kiefer:

Chroogomphus rutilus kupferroter Gelbfuß

Gomphidius roseus rosa Schmierling

Boletus pinicolaKiefernsteinpilz

Chalciporus piperatusPfefferröhrling

Leccinum vulpinumFuchsraufuß

Suillus bovinusKuhröhrling

Suillus granulatusKörnchenröhrling

Suillus luteusButterpilz

Suillus variegatusSandröhrling

Lactarius deliciosusechter Reizker

Lactarius sanguifluusBlutreizker

Lactarius musteusHeidemilchling

Russula caeruleaBuckeltäubling

Russula emeticaSpeitäubling, Abb. 315

Russula sanguineaBluttäubling, Abb. 316

bevorzugt bei Pinus sylvestris:

Rhizpogon luteolusgelbliche Wurzeltrüffel

Tricholoma caligatumKrokodilritterling, Abb. 317

Tricholoma fracticumfast beringter Ritterling

Tricholoma imbricatumfeinschuppiger R., Abb. 318

Tricholoma stansrotfleckiger Kiefernritterling

 

 

Abb. 315: Standort von Russula emetica, Speitäubling, vergesellschaftet mit Blechnum spicant, Rippenfarn. Söller im Kleinwalsertal, 1.10.2013. Orig.

 

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Abb. 316: Russula sanguinea, Bluttäubling. Oberjoch, 12.9.1986. Orig.

 

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Abb. 317: Tricholoma caligatum, Krokodilritterling, Schönbuch bei Tübingen, 6.10.1994. Orig.

 

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Abb. 318: Tricholoma imbricatum, feinschuppiger Ritterling, Unterjoch, 2.10.1997. Orig.

 

Pucciniales, Rostpilze, von Pinus sylvestris, Waldkiefer

 

Kiefern sind die Haplontenwirte für ver­schie­dene Rost­pilze der Gattun­gen Coleosporium, Cronartium und Melampsora. Die Sporenlager an Nadeln bzw. Zwei­gen und Stämmen werden von Hüllen (Peri­dien: "Blasen­roste") umge­ben. Die Basi­dien­lager auf Blatt­un­tersei­ten der Dikaryonten­wirte sind bei Coleo­spori­um-Arten (haupt­sächlich Astera­ce­ae, Campanula­ceae, Scro­phulariace­ae), wachsig und orange, klein­felderig, aber nicht selten spreitendeckend und damit sehr auf­fällig (Abb. 319).

 

Wirte von Coleosporium

 

Tabelle 97: Coleosporium-Arten und ihre Wirte:

Pinus PulsatillaC. pulsatillae

Pinus CampanulaC. campaulae

Pinus CerinthesC. cerinthes

Pinus EuphrasiaC. euphrasiae

Pinus Odontites,C. euphrasiae

Pinus RhinanthusC. euphrasiae

Pinus MelampyrumC. melampyri

Pinus CampanulaC. campanulae

Pinus PhyteumaC. campanulae

Pinus AdenostylesC. cacaliae, Abb. 319c

Pinus AposerisC. aposeridis

Pinus InulaC. inulae

Pinus PetasitesC. petasitis

Pinus SenecioC. senecionis, Abb. 319a

Pinus SonchusC. sonchi

Pinus TussilagoC. tussilaginis

 

 

Coleosporium aposeridis ist un­auffällig und deswegen wohl übersehen, aus Slo­wenien beschrieben, aber auch für Bad Reichen­hall nach­ge­wiesen.

Coleo­sporium cerinthes ist weitgehend unbekannt; aus Schle­sien be­schrie­ben, aber auch für Linz nach­ge­wiesen.

Coleospo­ri­um inulae gilt als selten, kann aber im Ge­biet erwartet werden.

Co­leo­sporium pulsatillae ist wenig beach­tet worden, gilt daher als selten; die Art kommt nicht auf alpinen Pulsatillen vor.

 

Cro­nartium- incl. Endocro­nar­tium-Arten besit­zen Te­leutosporen­säu­len auf den Dika­ryonten­wirten (Säu­len­roste; z.B.Wey­mouths­kiefern-Blasenrost = Johan­nis­beer­säulen­rost).

Die Gattung Cronartium ist mit 2 Arten vertre­ten, die von erheblicher wirtschaft­licher Bedeu­tung sind (Dikaryontenwirte besonders Gen­tianaceae, Asclepiada­ce­ae, Scrophula­ria­ce­ae, aber auch Paeoniaceae):

Wey­mouths­kiefern-Blasenrost, Cro­nar­tium ribi­cola (II, III: Ri­bes); und

Kiefern­rin­den-­Blasenrost, Cronar­tium flac­ci­dum ​​ (II, III: Gentiana asclepiadea, Vinceto­xicum hirun­dinaria, aber auch auf "exotischen" Wirten, wie Impatiens, Paeonia, Tropaeolum).

Als Peridermi­um pini (Endocronartium pini wird ein autoeci­scher Blasenrost der Kiefer be­zeich­net, dessen Aeci­dio­sporen wieder die Kie­fer infi­zie­ren kön­nen. Er ist der Erreger des Kie­fernzopfes von Pinus mugo, P. nigra und P. sylvestris. Für nordamerikani­sche Blasenroste, deren Ae­ci­diosporen mit Basi­dien keimen, wur­de die Gattung En­do­cronar­tium eingeführt.

Melampsora pinitor­qua bildet Dikaryopha­se­stadien (II, III) auf Populus tremu­la).

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-15.5.17: Oberjoch-15.5.17:Abb Oberjoch verkleinert:Coleosporium Wirte3.jpg

Abb. 319: Die Rostpilzgattung Coleosporium mit den Wirten Kiefer und Körbchenblütler. a Coleosporium senecionis, mit Aecidien (I) auf Latschennadeln (a), Pinus mugo; Schweiz, Schynige Platte, 21.6.1998; b Längsschnitt durch eine Basidienschicht („Teleutosporenlager“ III) auf dem Fuchs-Greiskraut, Senecio fuchsii; verdickte Probasidien (Teleutosporen) fehlen, die Basidienspitzen sind mit Schleimkappen bedeckt; Oberjoch, 29.9.1999; c Coleo­spo­rium cacaliae, Basidienlager (III) auf der Unterseite eines Blattes vom geöhrten Alpendost, Adenostyles alliariae, Iseler, 24.8.1979. Orig.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-8.5.17: Oberjoch-8.5.17:Abb Oberjoch verkleinert:Phaeolus schweinitzii Schönbuch-6.10.86c.jpg

 

Abb. 320: Phaeolus schweinitzii, Kiefernbraunporling: a Hutoberseite; b Hutunterseite mit Poren; c Teillängsschnitt durch den Fruchtkörper; d Hymenium mit unterschiedlich entwickelten Basidien und Cystiden, Subhymenium und Trama und Basidiosporen; e Tramahyphen; f von der Hutoberfläche abstehende Hyphen. Schönbuch bei Tübingen, 6.10.1986. Orig.

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-28.8.17:   Oberjoch-28.8.17:Abb Oberjoch verkleinert:222 Lophodermium pinastri 21.2.24.jpg

 

Abb. 321: Lophodermium pinastri auf Nadeln von Pinus sylvestris (a, b): c, d Nadelquerschnitt mit subepidermalen Konidienlager; e Querschnitt durch Ascoma und Kiefernnadel; f junge Stadien der Ascusentwicklung; g junger Ascus mit Paraphyse; h, i Asci mit Ascosporen und Paraphysen. Schwarzwald, Zavelstein, 21.2.2014. Orig.

 

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-26.3.17: Oberjoch-26.3.17:Abb Oberjoch verkleinert:Ascocorticium Rosenau-29.10.1984c.jpg

 

Abb. 322: Ascocorticium anomalum: a Fruchtkörper, der Innenseite einer Kiefernborke, Pinus sylvestris, anliegend; b Längsschnitt durch die gesamten Fruchtkörperdicke mit einer Abfolge der Ascusentwicklung von links nach rechts, mit zunächst plasmatischen Inhalten, dann beginnender Ascosporenbildung und schließlich einem reifen Sporenpaket; Tübingen Rosenau, 29.10.1984. Nach Oberwinkler (2012), verändert.

 

Häufig und leicht kenntlich ist Herpotrichia juniperi (= Herpotrichia nigra, Schwarzer Schneeschimmel) von Koniferen der subalpi­nen bis alpinen Hoch­lagen, im Gebiet beson­ders häufig auf der Latsche. Die Nadeln von Zweigab­schnitten werden von braunem My­zel überzogen und dicht miteinander verspon­nen. Dies wird durch lange Schneebedeckung begünstigt.

Phacidium infestans (Weißer Schnee­schimmel) be­wirkt eine fahle bis graue Verfärbung der Nadeln von Hochlagenkie­fern.

Auf der Borke abster­ben­der Äste siedelt der Kiefern­spezialist Peniophora pini und

auf abgefallenen, zu­meist ver­grabenen Kie­fern­zapfen wächst Auriscalpium vulgare, der Ohrlöf­fel­stacheling.

 

Pinus sylvestris, Waldkiefer, Föhre

(Abb. 314, 323) Eu/As; auf unter­schiedlichen Böden kalkhal­tiger bis saurer Substrate; über­wiegend an Trocken­stand­orten der kollinen bis sub­alpinen Stufen und dann meist lockere Be­stände bil­dend; ty­pisch für den Heidekraut-Kiefern­wald (Erico-Pinion); daneben auch auf feuchten bis moo­rigen Böden; forstlich wichtiger Nutzholz­baum.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-30.4.17: Oberjoch-30.4.17:Abb Oberjoch verkleinert:Pinus sylvestris Hoppingen-27.5.16c.jpg

Abb. 323: Männliche Blütenstände und vorjährige Zapfen von Pinus sylvestris, Waldkiefer. Hoppingen, 27.5.2016. Orig

 

Besonders bei jungen Kiefern kann die Kie­fern­schütte (Lophodermium seditiosum) zu erheb­lichem Nadelverlust im Frühjahr führen. Gleich­zeitig oder nachfolgend kann Lophoder­mium pinastri (vgl. Tabelle 98, Abb. 321) auftre­ten (vgl. Minter DW). Diese Pilze haben schwarze, mit Schlitzen öffnen­de Fruchtkörper. Dagegen sind die Apo­thecien von Cyclaneus­ma minor weißlich. Sie sprengen mit ihren sitzenden Fruktifikationen die Na­del­epidermen und führen ebenfalls zu einer Nadel­schütte. Forst­patho­logisch bedeutungsvoll ist auch der Erreger der Kiefern­nadelbräune (Mycosphae­rella pini), der rot­braun-flecki­ge Nadeln be­dingt.

 

Parasitische und saprobe Pilze von Pinus sylvestris, Waldkiefer

 

Wirte von Lophodermium, Spaltlippen

 

Tabelle 98: Auswahl von Lophodermium-Arten mit ihren Wirten:

AbiesL. abietis

JuniperusL. juniperinum

PiceaL. piceae

PinusL. conigenum, L. pinastri, L. seditiosum

MoliniaL. apiculatum

PhragmitesL. arundinaceum

QuercusL. petiolicola

CrataegusL. foliicola

SorbusL. aucupariae

VacciniumL. maculare

 

 

Föhren werden von auf­fälligen Groß­pilzen bevorzugt, aber nicht exklusiv para­sitiert: Kiefernbraunporling (Phaeolus schwei­nitzii, Abb. 320) und Krause Glucke (Sparassis crispa) sitzen den Stammbasen und Wur­zelhälsen an und bewirken Kernholz­braun­fäulen (Stock­fäulen). Dagegen ruft der im nordöstlichen Euro­pa häu­fige Kiefern­feuer­schwamm (Phel­linus pini) eine Weiß­fäule (Ringfäule) hervor. Auch er kann gele­gent­lich auf andere Koni­feren übergehen. Der gestielte Wur­zelporling (Onnia tomentosa) wächst bevor­zugt unter Kiefern am Boden, dringt über die Wurzeln in das Holz ein und bewirkt eine Weißlochfäule.

Entgegen den Litera­tur­anga­ben ist der Kie­fern­borkenpilz (Ascocor­ticium ano­ma­lum Abb. 322, Anhang Ascocorticium) an den Innen­seiten loser Kiefern­borken in Stamm­fußnähe außer­ordent­lich häufig. Die winzigen, flachen Frucht­körper sind aller­dings nur bei ausrei­chender Feuch­tigkeit als abweichend gefärbte Fleck­chen erkennbar. Auf abge­fal­lenen Zapfen kommt bevorzugt der Kiefernzapfen-Na­gel­blättling (Strobilurus tenacellus) vor.

 

Mikropilze der Ascomyceten von Kiefernnadeln

 

Zahlreiche Ascomyceten kommen in ihren Konidienstadien als Endo­phyten in abgestorbenen, aber noch an den Zweigen haftenden Nadeln der Kiefer und zusätzlich in der Nadelstreu als Zersetzer vor. Weitere Arten sind nur als saprobe Nadelpilze bekannt. Eine Auswahl davon ist aus dem Anhang Pine needle fungi entnommen und nach Ordnungen alphabetisch gelistet (vgl. Abb. 24):

 

Capnodiales: Cladosporium herbarum, C. cladosporioides

Dothideales: Aureobasidium pullulans

Eurotiales: Penicillium sp.

Helotiales: Chalara sp.

Hypocreales: Hypocrea (Trichoderma viride), Sesquicillium candelabrum

Pezizales: Desmazierella acicula (Verticicladium trifidum)

Pleosporales: Alternaria alternata, Epicoccum nigrum

Sordariales: Endophragmiella

Venturiales: Anungitea fragilis

Xylariales: Polyscytalum fecundissimum

Übrige: Sympodiella

 

Arten der Zygomycota, Jochpilze, wurden nur in der Nadelstreu gefunden. Dies waren Arten der Gattungen Absidia, Mortierella und Mucor.

 

 

Gehölze als Kiefernwaldbegleiter

 

Obwohl die Waldkiefer in unterschiedlichen Vergesellschaftungen auf verschiedenartigen Böden gedeihen kann, bevorzugt sie doch trockenere Standorte und häufig südexponierte Lagen. In der begleitenden Gehölzschicht finden sich oft die folgenden Arten.

 

Juniperus, Wacholder

ca. 60 NHem/MAm/OAf; immergrüne Bäume, seltener Sträucher mit gegen­stän­diger oder quirliger Beblätterung; Blätter nadel­för­mig oder schuppig; Pflanzen ein- oder zweihäu­sig; Beeren­zapfen aus 3-6 Schuppen; Gattung mit wichti­gen Zierarten und Kulturformen; Benen­nung mit einem rö­mischen Pflan­zennamen. Cupressaceae, Pinales.

 

 

Ökologie von Juniperus, Wacholder

 

Tabelle 99: Juniperus-Arten, Wachholder und ihre bevorzugten Standorte:

Oft in Zwergstrauchheiden der subalpinen und alpinen Stufe J. nana, Zwergwacholder

In Magerrasen, felsigem Gelände, aber auch in Flachmooren J. communis, Wacholder

An sonnig-warmen Felshängen J. sabina, Sadebaum

 

 

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-5.12.17:   Oberjoch-5.12.17:Abb Oberjoch verkleinert:314 Juniperus communis Fr TüBG-6.10.02b.jpg

Abb. 324: Juniperus communis, Wacholder mit Beeren. TüBG, 6.10.2002. Orig.

 

 

 

Juniperus communis, Wacholder

(Abb. 324) NHem; in meist trocke­nen, lichten Wäldern und Heiden der Tief­lagen, bis in die montane Stufe aufsteigend; typisch für Magerwei­den (Mesobromion).

Pilze: Die auffälligsten pilz­lichen Wacholderparasiten sind Rostpilze der Gattung Gymno­sporangium, deren Teleutosporenfruchtkörper typi­scher­weise als gal­ler­ti­ge Pusteln aus dem Holz her­vorbrechen, selten dagegen als unscheinbare Lager an den Nadeln gebildet werden. Alle wirts­wechseln­den Gymnosporangien entwickeln sich in der Dikaryophase auf Cupressaceen. Dagegen bilden die übrigen Koni­ferenroste mit Wirtswechsel (heter­oecisch) ihre Haplo­phasen auf Nadelgehölzen.

 

Gymnosporangium, Gitterrostpilze

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-15.5.17: Oberjoch-15.5.17:Abb Oberjoch verkleinert:Gymnosporangium Wirte.jpg

 

Abb. 325: Wirte heimischer Gymnosporangium-Arten, Gitterroste. Heteroecische Rostpilze entwickeln sich in der Dikaryophase auf Juniperus-Arten. Je nach Art sind die Haplophasenwirte auf Rosaceen der Gattungen Amelanchier, Crataegus, Malus, Pyrus und Sorbus. Das aut­oecische Gymnosporangium gaeumanni entwickelt II und III auf den Nadeln von Juniperus nana.

 

Gymnosporangium, Gitterroste, auf Juniperus communis und Haplontenwirte

 

Tabelle 100: Auswahl von Gymnosporangium-Arten auf Juniperus communis und auf Rosaceae (0, I), vgl. Tabelle 32:

Amelanchier ovalisG. amelanchieris

Amelanchier ovalis, Crataegus spp.G. clavariiforme

Malus, Mespilus, SorbusG. confusum

SorbusG. tremelloides

Sorbus aucupariaG. cornutum, Abb.326

Sorbus torminalisG torminalijuniperinum

 

 

In das Holz abgestorbener Zweige eingesenkt, aber die Rin­de schlitz- bis stern­förmig oder unregelmäßig auf­sprengend, sitzen die Fruchtkörper von Colpoma juni­peri (Hypodermataceae), deren Nächst­verwandter häu­fig auf Eichenästen vor­kommt.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-27.4.17: Oberjoch-27.4.17:Abb Oberjoch verkleinert:Gymnosporangium Juniperus Vallon de Réfréi-28.5.77c.jpg

Abb. 326: Gallertige Teleutosporenlager des Rostpilzes Gymnosporangium cornutum auf Juniperus communis, Wacholder. Alpes Maritimes, Vallon de Réfréi, 28.5.1977. Orig.

Berberis, Berberitze, Sauerdorn

ca. 500 NgemZ/N/OAf/SAm; sommer- oder immergrüne, dor­nige Sträu­cher mit gelbem Holz, einfachen, wech­sel­ständigen Blättern und gelben, seltener orangen Blüten; rote bis schwarze Beeren­früchte; weit verbrei­tete und wichtige Ziersträucher mit vielen, schwer unter­scheid­baren Ar­ten und Kultur­formen. Berberidaceae, Ranunculales.

 

Berberis vulgaris, Berberitze

(Abb. 327) Eu/ZAs/NAm; meist auf kargen, steinigen Böden in sonnigen Lagen der Ge­hölz­ränder, sporadisch von den Tieflagen bis zur Wald­grenze; Charakterart des Rosen-Berberit­zenbu­sches (Berberido vulgaris-Rosetum); Insektenbestäu­bung, Vogelverbreitung.

Pilze: Wird vom ech­ten Mehltau Erysiphe berberidis befallen. ­– Haplontenwirt (0, I) für die Roste Puccinia arrhenatheri (II, III: Arrhena­the­rum), Puccinia brachypodii (II, III: Brachypodium), Puc­cinia pygmaea (II, III: Agrostis schraderana, Calamagro­stis), im besonderen aber für den Schwarzrost, Puc­cinia gra­minis (II, III: diverse Poaceen incl. der Getrei­degrä­ser). Um den Schwarzrost zu bekämpfen, wurde ver­sucht, die Berberitze in den Getreideanbaugebieten auszurotten. Als Aecidium teodorescui wurden langzy­lin­drische Aecidien bezeichnet.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-27.4.17: Oberjoch-27.4.17:Abb Oberjoch verkleinert:Berberis vulgaris Zipfelsalm-3.10.09.jpg

Abb. 327: Berberis vulgaris, Berberitze. Zipfelsalm am Iseler bei Oberjoch, 3.10.2009. Orig.

Amelanchier, Felsenbirne

ca. 20 NAm, 1 Eu, 1 As; sommergrüne Sträucher und kleine Bäume mit einfa­chen, wechselständigen Blättern; Stipeln klein und hinfällig; Blüten weiß, in Trauben an vorjäh­rigen Trie­ben; erb­sengroße Ap­felfrüchte; Insektenbestäubung, Vogelverbreitung; beliebte und meist schwer unter­scheid­bare Ziersträucher; Name ver­mut­lich von einem französischen Volks­namen abgelei­tet. Rosaceae, Rosales.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-27.4.17: Oberjoch-27.4.17:Abb Oberjoch verkleinert:Amelanchier ovalis Weißensee-13.5.12.jpg

Abb. 328: Blüten von Amelanchier ovalis, Felsenbirne. Weißensee bei Pfronten, 13.5.2012. Orig.

 

Amelanchier ovalis, Felsenbirne

(Abb. 328) M/SEu/Kauk, Art der kollinen bis sub­alpinen Lagen an trockenen, zumeist kalkhaltigen und nicht selten exponierten Standorten; Charakterart des Felsenbirnengebüsches (Cotoneastro integerrimi-Ame­lanchieretum ovalis).

Pilze: Der ech­te Mehl­tau Phyllactinia mali para­sitiert Arten der Rosa­ceen-Gat­tungen Amelanchier, Crataegus, Cydonia, Ma­lus und Pyrus. Podosphaera clan­destina ist u.a. spe­zialisiert auf Wirts­arten von Amelanchier, Cratae­gus, Cydonia, Ma­lus, Mespilus, Prunus, Sor­bus, Spiraea. – Haplontenwirt für den Gitterrost Gymno­sporangium amelanchieris (II, III: Juniperus communis) und Gym­nosporan­gium clavariiforme; (II, III: Juniperus com­mu­nis).

 

Cotoneaster, Steinmispel, Zwergmispel

ca. 50 Eu/NAf/WAs/Him/Sib; meist immer­grüne, aber auch som­mergrüne, dornenlose Sträucher, selten Bäume mit einfachen, ganz­randigen, wechsel­ständigen Blättern und über­wiegend wei­ßen, gele­gentlich auch hellrosa Blü­ten und kleinen, roten oder schwarzen Apfelfrüch­ten; Insektenbestäubung (Wespen­blumen); Tierverbrei­tung; Name: Griech. ko­tóneon - Quitte, lat. -aster - ähn­lich (determinativ). Rosaceae, Rosales.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-27.4.17: Oberjoch-27.4.17:Abb Oberjoch verkleinert:Cotoneaster integerr Fr-3.7.02b.jpg

Abb. 329: Fruchtender Cotoneaster integerrimus, Steinmispel. TüBG, 3.7.2002. Orig.

 

Cotoneaster integerrimus, Steinmispel

(Abb. 329) S/SO/MEu; meist auf trockeneren und flachgründigen Böden felsi­ger und son­ni­ger Standorte in der monta­nen bis sub­alpinen Region; Charakterart des Felsenbirnen­gebü­sches (Cotoneastro integerrimi-Ame­lanchie­re­tum ova­lis).

Pilze: Wirt des Rostpilzes Aecidium cotone­asteris, der wahrscheinlich die Haplo­phase eines Gymnosporangium darstellt. Dieser Pilz wurde im Ötztal gefunden.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-30.4.17: Oberjoch-30.4.17:Abb Oberjoch verkleinert:Cotoneaster tomentosus-27.7.00.jpg

Abb. 330: Cotoneaster tomentosus, filzige Steinmispel. Plateau d’Assy bei Chamonix, 27.7.2000. Orig.

 

Cotoneaster tomentosus, fil­zi­ge Steinmispel

(Abb. 330) S/MEu/WAs; bevorzugt warme Stand­orte magerer Böden über Kalk; von der kollinen bis in die montane, gelegentlich auch subalpine Stufe; Kalk­zeiger; typisch für Kalk- und wärmeliebende Ge­büsche (Berberidion).

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-27.4.17: Oberjoch-27.4.17:Abb Oberjoch verkleinert:Sorbus aria-3.6.05.jpg

Abb. 331: Blätter von Sorbus aria, Mehlbeere. Oberjoch, 3.6.2005. Orig.

 

Sorbus aria, Mehlbeere

(Abb. 331, Tabelle 37) Eu/KlAs/Sib; in Laubmischwäldern auf unterschiedlichen, meist aber versauerten Böden, vom Tiefland bis in die Krumm­holz­region; Insektenbestäubung, Bienenweide, Tierverbrei­tung.

Pilze: Haplontenwirt für den Gitterrost Gym­nospo­ran­gium confusum (II, III: Juniperus) und Gym­nosporan­gium cornutum (II, III: Juniperus communis). – Dikaryontenwirt des Rostpilzes Ochropsora ariae (Ochro­psora sorbi; II, III: Basidien mit sitzenden Spo­ren, Abb. 56; 0, I: Anemone, Aruncus). Rosaceae, Rosales.

 

Rhamnus, Kreuzdorn

ca. 155 NgemZ/Bras/SAf; Sträucher und Bäume mit einfachen, wech­sel­stän­digen Blättern und kleinen, 4-5zähligen Blü­ten; Petalen gele­gentlich auch fehlend; Fruchtknoten 3-4fäche­rig und ent­sprechend 3-4spaltigem Griffel; Insektenbestäu­bung; Vogelverbreitung.

Pilze: Der echte Mehltau Erysiphae friesii (Microsphaera f.) ist von Rhamnus califo­rni­cus, R. cathartica und R. saxatilis nachgewiesen. Rhamnaceae, Rosales.

 

Rhamnus pumila, Zwergkreuzdorn

(Abb. 332). Pyr/Alp/Apen; bevorzugt spalierartig auf Kalk- und Dolomitfelsen der höheren Lagen (Charakterart der Potentilletalia caules­centis), gelegentlich aber auch in der monta­nen Stufe.

 

 

Ökologie von Rhamnus, Kreuzdorn, und Frangula, Fauldorn

 

Tabelle 101: Rhamnus-Arten, Kreuzdorne und ihre bevorzugten Standorte:

In Randgehölzen und oft in Gewässernähe

 ​​ ​​​​ Meist auf trockeneren Böden R. cathartica, Kreuzdorn

 ​​ ​​​​ Meist auf sehr feuchten Böden, besonders in Auwäldern Frangula alnus, Faulbaum

An trockenen Standorten

 ​​ ​​​​ In Magerrasen und lichten Kiefernwäldern R. saxatilis, Felsenkreuzdorn

 ​​ ​​​​ An Kalk- und Dolomitfelsen R. pumila, Zwergkreuzdorn

 

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-27.4.17: Oberjoch-27.4.17:Abb Oberjoch verkleinert:Rhamnus pumila Partnunsee-19.6.11b.jpg

Abb. 332: Blüten von Rhamnus pumila, Zwergkreuz­dorn. Rhätikon, Partnunsee, 19.6.2011. Orig.

Rhamnus saxatilis, Färberdorn, Felsenkreuz­dorn

M/SEu; auf kalkhaltigen Böden felsig-steiniger Standorte in sonnig-trockenen Lagen; in lichten Gebüschen, Hecken und Gehölzrändern von der Ebene bis in die mitt­leren Höhenlagen; Charakterart der Schneeheide-Kie­fern­wälder (Erico-Pinion). Nicht im engeren Bereich, aber im Lechgebiet.

Pilze: Ha­plontenwirt (0, I) von Puccinia sesleriae (II, III: Sesleria varia).

 

 

Ökologie von Polygala, Kreuzblümchen

 

Tabelle 102: Polygala-Arten, Kreuzblümchen und ihre bevorzugten Standorte:

In feuchten Wiesen und Heiden

 ​​ ​​ ​​​​ Kalkmeidend  P. serpyllifolia, quendelblättriges Kreuzblümchen

 ​​ ​​​​ Auf feucht-humosen Böden aller Höhenlagen  P. amarella, Sumpfreuzblümchen

An trockenen bis wechselfeuchten Standorten

 ​​ ​​​​ Auf kalkhaltigen Böden sonniger Magerrasen P. amara, bitteres K.; P. chamaebuxus, buchsblättriges K.

 ​​ ​​​​ Auf kalkhaltigen Böden sonniger Magerrasen P. comosa, schopfiges Kreuzbllümchen

 ​​ ​​​​ Auf kalkarmen bis moorigen Böden P. vulgaris, Kreuzblümchen

In Bergwiesen und Matten der alpinen und subalpinen Region P. alpestris, Bergkreuzblümchen

 

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-27.4.17: Oberjoch-27.4.17:Abb Oberjoch verkleinert:Polygala chamaebuxus-14.6.02.jpg

Abb. 333: Blüte von Polygala chamaebuxus, buchsblättriges Kreuzblümchen. Iseler, 14.6.2002. Orig.

 

Polygala, Kreuzblümchen

ca. 500 subkosm excl. Aus; meist Stauden, aber auch Annuelle und Halb­sträu­cher mit einfachen, wechselständigen, selten ge­gen­stän­digen Blättern ohne Stipeln; Blüten in Ähren oder Trauben; Kapseln abgeflacht und häufig geflü­gelt, 2fächerig; Insekten- und Selbstbestäubung; Arten oft sehr ähnlich und schwer zu unter­scheiden.

Pilze: Auf hei­mischen Polygala-Arten sind keine falschen Mehl­taue, keine echten Mehltaupilze, Rost- und Brandpilze be­kannt. Polygalaceae, Fabales.

 

Polygala chamaebuxus (Chamaebuxus alpestris), buchs­blättriges Kreuzblümchen

(Abb. 333) M/SEu; bevorzugt in sonni­gen und trockenen Magerrasen und lichten Gebüschen auf kalkhaltigen Böden der kollinen und montanen Stu­fen, gelegentlich bis in den alpinen Bereich; bevorzugt in Schneeheide-Kiefern­wäldern (Erico-Pinion).

 

Erica, Erika, Glockenheide, Heide

ca. 600 S/O/NAf/Makar/Med/Eu/Isl; immergrüne, buschig ver­zweigte Sträu­cher, seltener kleine Bäume, mit klei­nen, nadel­förmigen, meist quirlständigen Blättern; Blü­ten auffällig ge­färbt, ein­zeln oder in mehr- bis vielblü­tigen Dolden, Rispen und Trauben; K weitge­hend frei; Krone auch zur Fruchtzeit vor­handen; vielsamige, 4klappige Kapseln; Insektenbestäubung, Bienenweide; Windverbreitung.

Pilze: Kann von dem poly­phagen echten Mehltaupilz Golovinomyces orontii (= Erysiphe polyphaga) befallen wer­den. – Potentieller Wirt von Ure­do ericae (wahrschein­lich zu Pucciniastrum gehörig). Ericaceae, Ericales.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-27.4.17: Oberjoch-27.4.17:Abb Oberjoch verkleinert:Erica carnea-9.3.03.jpg

Abb. 334: Bllütenstand von Erica carnea, Schneeheide. TüBG, 9.3.2003. Orig.

 

Erica carnea (E. herbacea), Schneeheide

(Abb. 334) S-MEu/Alp/Maz; bevorzugt auf kalkhaltigen, steinig-felsigen Böden in sonnig-warmen Lagen lichter Wälder und in Saumgesellschaften von Gehölzen aller Höhenstufen; Charakterart des Schneeheide-Kiefernwaldes (Erico carneae-Pinetum sylvestris).

 

Die nur basal verholzten Arten Erica carnea und Polygala chamaebuxus sind typische Elemente der Schneeheide-Kiefern-Trocken­wäl­der.

 

Ligustrum, Liguster

ca. 50 O/SAs/Aus, 1 Eu/NAf; immer- und sommergrüne Sträucher oder kleine Bäume mit ein­fachen, ganzrandigen und kurz gestiel­ten Blät­tern, kleinen, weißen, zwittrigen Blüten in auf­fälligen Rispen und meist schwarzen, giftigen Beeren­früchten; Insektenbestäubung, Bienenweide; Vogelverbreitung; wich­tige Ziergehölze; Name: Lat. li­gare - bin­den oder von Ligurien abgeleitet. - Pilze: Haplontenwirt (0, I) von Puccinia obtu­sata (II, III: Phragmi­tes). Oleaceae, Lamiales.

 

Ligustrum vulgare, Liguster

(Abb. 335). Eu/NAf/WAs; auf wechselfeuch­ten bis trockeneren, bevorzugt steinigen und kalkhalti­gen Böden in Saumgesellschaften von Ge­hölzen und Hecken, sowie in lichten Wäldern wärmebe­günstigter Lagen der Ebenen und kollinen Bereiche; Charakterart des Schlehen-Liguster-Gebüsches (Ligust­ro-Prune­tum).

 

 

Abb. 335: Blühende und aufblühende Zeige von Ligustrum vulgare, Liguster. Tübingen, 1.7.2009, Orig.

 

 

Viburnum, Schneeball

ca. 200 NgemZ/Subtrop/Trop; sommer- und wintergrüne Sträucher und kleine Bäume mit einfachen bis gelappten Blättern, kleinen Blüten in Rispen oder meist Schirmrispen und oft ver­größerten, zygomor­phen, sterilen Randblüten; Zier­sorten auch mit durchgehend sterilen Blü­ten und ku­geligen Blütenstän­den; Krone meist radiär, ausgebrei­tet, trichtertig bis glockig; einsamige Steinfrüchte; In­sekten- und Selbstbestäubung; Vogelverbreitung; mit einem lateinischen Pflanzennamen be­nannt.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-27.4.17: Oberjoch-27.4.17:Abb Oberjoch verkleinert:Viburnum lantana-3.6.05.jpg

Abb. 336: Blütenstand von Viburnum lantana, wolliger Schneeball. Oberjoch, 3.6.2005. Orig.

 

Pilze: Der echte Mehltau Microsphaera sparsa ist von mehreren Viburnum-Arten nachgewiesen. Wirte für Phyllacti­nia guttata.Vibur­num-Arten werden nicht von falschen Mehltauen, Rost- und Brandpilzen befallen. Adoxaceae, Dipsacales.

 

Viburnum lantana, wolliger Schneeball

(Abb. 336). M/SEu/KlAs/Kauk; besonders auf kalkreichen, trockenen Böden; an sonni­gen Standorten von Gehölzrändern oder lichten Misch­wäldern der tieferen oder mittleren Höhenlagen; Cha­rakterart des Schnee­ball-Hart­riegelgebüsches (Viburno lantanae-Cornetum sanguineae).

Pilze: Nur auf Vi­bur­num lantana und V. tinus ist der echte Mehltau Micro­sphae­ra hedwigii nachgewiesen.

 

 

 

 

Krautige Pflanzen in Kiefern-Trockenwäldern

​​ 

 

Anthericum, Graslilie

ca. 65 Af/Eu/Mex/SAm; Stauden mit schop­figen Wurzelstöcken, grundständi­gen, gras­artigen Blättern, kleinen, lilienartigen, weißen Blüten (Name: Griech. antherikos - Helm) in rispigen Infloreszenzen; haupt­sächlich durch Bienen bestäubt; bevorzugen sonnige Lagen. Asparagaceae, Asparagales.

 

 

Abb. 337: Teilblütenstand von Anthericum ramosum, ästige Graslilie. Geigelstein, 29.6.2012. Orig.

 

Anthericum ramosum, ästige Graslilie

(Abb. 337) S/M/OEu/Krim/Kauk; auf trocken-steinigen, kalkhaltigen Böden sonnig-war­mer Lagen, in Halbtrockenrasen und lichten Gehölzen der tieferen und mittleren Höhenbereiche; Charakterart des Blutstorchschnabelsaumes (Geranion sanguinei).

 

 

Cephalanthera rubra, rotes Waldvögelein

(Abb. 338) NAf/Eu/SW-As; auf kalk- und dolomitreichen Böden sonniger Lagen, im lichten Unterwuchs offener Wälder beson­ders in tieferen mittleren Lagen; Charakterart sommer­grüner Laubmischwälder (Querco-Fagetea).

 

Cypripedium, Frauenschuh

35 NgemZ; Erdorchi­deen mit meist gefalteten, wechselständigen oder in ei­nem annähernd gegenständigen Paar ange­ordneten, während des Winters absterbenden Blättern; Lippe in einen schuhartigen Sack umgeformt (Name: Griech. Kypris - Aphrodite, pédilon - Sandale, Schuh); 2 Staub­blätter fertil; attraktive und stark gefährdete Orchideen.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-13.5.17: Oberjoch-13.5.17:Abb Oberjoch verkleinert:Cephalanthera rubra Weißenbach-18.7.99b.jpg

Abb. 338: Cephalanthera rubra, rotes Waldvögelein. Weißenbach bei Reutte in Tirol, 18.7.1999. Orig.

 

Cypripedium calceolus, Frauenschuh

(Abb. 339). N/M/OEu/Kauk/Sib; be­vor­zugt aber selten auf kalkreichen, locker-humo­sen Böden lichter bis halbschattiger Gebüsche und Rand­lagen von Gehölzen der kollinen und montanen Stufe.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-13.5.17: Oberjoch-13.5.17:Abb Oberjoch verkleinert:Cypripedium calceolus Martinau-30.5.14b.jpg

Abb. 339: Bestand von Cypripedium calceolus, Frauenschuh, im lichten Kiefernwald. Martinau bei Elmen im Lechtal, 30.5.2014. Orig.

 

 

Carex humilis, niedrige Segge

(Abb. 340) M/S/OEu/M-Ruß; zumeist auf kalkhaltigen, steinigen Böden südexponierter, sonnig-warmer Lagen von Troc­ken­rasen und lichten Kiefernwäldern der unteren und mittleren Höhenlagen; nicht im engeren Gebiet nach­gewiesen; Charakterart der Gesellschaft der nie­dri­gen Segge (Caricetum humilis).

Pilze: Dikaryontenwirt von Puc­cinia hu­mi­­lis und Puccinia humilicola (Haplon­tenwir­te: ?). – Früchte können von An­thracoidea humilis befallen werden.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-27.4.17: Oberjoch-27.4.17:Abb Oberjoch verkleinert:Carex humilis-26.3.03.jpg

Abb. 340: Männliche Blütenstände von Carex humilis, niedrige Segge. TüBG, 26.3.2003. Orig.

 

Brachypodium, Zwenke

16 NgemZ/Mex/Bol, mit Ausweitungen in tropHGbg; meist ausdau­ernde, seltener einjäh­rige oder basal verhol­zen­de Gräser, nicht selten mit kräftig entwickelten Rhi­zomen, sowie mit lockeren, ährigen Blüten­ständen und längli­chen, 5-20blütigen, zweizei­lig angeordneten, ab­ge­run­deten, kurz gestielten (Name: Griech. brachys - kurz, pó­dion - Füß­chen) Ährchen; Hüllspelzen un­gleich, kür­zer als die unterste Blüte; Fruchtknoten api­kal haa­rig. Poaceae, Poales.

Pilze: Wirte für den Grasmehl­tau Blume­ria graminis. – Dikaryontenwirte (II, III) von Puccinia bra­chypo­dii (0, I: Berberis). – Blätter von Brachy­podium-Arten werden durch den Strei­fenbrand Tilletia olida befallen, dessen Sporen­mas­sen bei Reife übel riechen.

 

 

 

Abb. 341: Bestand von Brachypodium pinnatum, Fiederzwenke. Ornach bei Oberjoch, 18.7.1995. Orig.

 

Ökologie von Brachypodium, Zwenke

 

Tabelle 103: Brachypodium-Arten, Zwenken und ihre bevorzugten Standorte:

In Mischwäldern B. sylvaticum, Waldzwenke

An lichten, wärmebgünstigten Standorten

 ​​ ​​​​ In Magerrasen und sonnig-warmen Wiesen B. pinnatum, Fiederzwenke

 ​​ ​​​​ Von Halbtrockenrasen bis in trockene Schneeheide-Kiefernwälder B. rupestre, Felsenzwenke

 

 

Brachypodium pinnatum, Fiederzwenke

(Abb. 341) NAf/Eu/WAs; häufig auf trocke­nen Böden in sonnig-warmen Wiesen, Mager­rasen, Gebü­schen und locker-lichten Waldfor­matio­nen, von den Tieflagen bis in die subal­pine Zone; ty­pisch für Trocken- und Steppen­rasen (Festuco-Brometea).

 

Brachypodium rupestre, Felsenzwen­ke

submed/W/MEu/?; in Halbtrockenrasen (Mesobro­mi­on) und lichten, trockenen Schneeheide-Kiefernwäl­dern (Erico-Pinion).

 

 

Calamagrostis varia, buntes Reitgras, Berg­reitgras

(Abb. 342) M/SEu; auf kalkhaltigen, wechselfeuchten bis trockenen und steinigen Böden sonniger Hanglagen und lichter Wäl­der der montanen bis subalpinen Stufe; Charakterart der Haldengesellschaft des Laserkrauts und Bergreitgrases (Laserpitio latifolii-Calamagro­stie­tum variae), sowie des Bergreitgras-Kie­fernwaldes (Ca­lamagrostio variae-Pinetum sylvestris).

Pilze: Wirt für den Streifenbrand Ustilago striiformis.

 

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Abb. 342: Rispen von Calamagrostis varia, buntes Reitgras. Hochstaufen bei Bad Reichenhall, 30.7.2002. Orig.

 

 

Abb. 343: Teilblütenstand von Calamagrostis epigejos, Waldschilf. Tübingen, 1.7.2009. Orig.

 

Calamagrostis epigejos, Waldschilf

(Abb. 343) Eu/As; auf wasser­zügigen, oberflächlich austrocknenden Böden zumeist stark gestörter Standorte, z.B. Kahlschläge, Waldlich­tungen, Wegränder, Böschungen der kollinen und mon­tanen Stufe; Charakterart der Waldschilf-Kahlschlagflur (Calamagrostietum epigeji). – Wirt für die Brandpilze Uro­cystis calamagrostidis, Ustilago cala­magrostidis, Usti­lago scrobiculata.

 

 

 

Sesleria, Blaugras

27 Eu bes. Balk; ausdau­ernde Gräser mit 1-2 Blättern im unteren Stän­gelbe­reich und ährenartig zweizeilig zusam­men­gezogenen, kopfigen Infloreszenzen; Ährchen 2-5blütig; Hüllspel­zen einnervig; Deckspelzen gezähnt bis kurz grannig; Arten teilweise sehr schwer unterscheidbar; nach ei­nem deut­schen Arzt in Venedig, Leonhard Sesler († 1785), be­nannt.

 

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Abb. 344: Rasen von Sesleria varia, Blaugras. Oberjoch, Iseler, 15.6.2002. Orig.

 

Pilze: Wirt für den Grasmehl­tau Blumeria graminis.. – Dikaryon­ten­wirt (II, III) von Puccinia sesleriae (0, I: Rhamnus saxatilis). – Wirt für die Brandpilze Tilletia sesleriae, Urocystis mayori und Usti­lago striiformis, die streifenförmige Lager auf den Blättern bilden.

 

 

Sesleria varia (S. albicans, S. caerulea ), Blaugras

(Abb. 344) Im mittleren und nördlichen Europa bis Island verbreitet; auf kalkreichen, steinig-trockenen Böden sonnig-warmer Standorte aller Höhenstufen; Charakterart alpiner Steinrasen (Seslerietalia).

 

 

 

Abb. 345: Teilblütenstand von Hypericum perforatum, Johanniskraut. Tübingen, 1.7.2009. Orig.

 

Hypericum, Johanniskraut

ca. 400 bes. NHem, trop Gbg; harzige Stauden und Sträu­cher, oft mit drü­sig punktierten Blät­tern, ohne Stipeln; Blüten auffällig, gelb, von verschie­den­sten Insekten bestäubt, teilweise auch Selbstbestäuber; mehrere Arten als Arz­nei- und Zier­­pflanzen, besonders als Bo­den­decker ver­wendet.

Pilze: Auf Hypericum-Arten be­grenzt ist der echte Mehl­tau Micro­sphaera hyperica­ce­arum. - Hypericum-Arten sind die Wirte des autoeci­schen (I, III) Rostes Melam­psora hype­ricorum.

 

Hypericum perforatum, Johanniskraut

(Abb. 345) Eu/NAf/WAs; be­vor­zugt trockenere Böden über Kalk und Silikat; besonders an Gehölzrändern und Waldlichtungen in allen Höhen­stufen, selten jedoch im alpinen Bereich; typisch für Schlagfluren (Epilobietalia angustifolii).

 

 

Ökologie von Hypericum, Johanniskraut

 

Tabelle 104: Hypericum-Arten, Johanniskräuter und ihre bevorzugten Standorte:

In feuchten bis nassen Stellen unterschiedlicher Standorte

 ​​ ​​​​ Besonders in gewässernahen Hochstaudenfluren H. tetrapterum, geflügeltes Johanniskraut

 ​​ ​​​​ Von Mooren bis zu Waldlichtungen H. maculatum, geflecktes Johanniskraut

 ​​ ​​​​ Auf offenen, sauren, vernäßten Böden lückiger Wälder und ruderaler Stellen H. humifusum, niederliegendes J.

Auf trockenen bis wechselfeuchten Böden, besonders ruderale Schotter H. perforatum, Tüpfeljohanniskraut

In lichten Laubmischwäldern

 ​​ ​​​​ Auf kalkreichen Böden in Auwäldern, Gebüschen und an Waldrändern  H. hirsutum, behaartes Johanniskraut

 ​​ ​​​​ Auf kalkreichen, humosen Böden von Gehölzen und an Waldrändern  H. montanum, Bergjohanniskraut

 

 

 

 

Abb. 346: Blütenstand von Buphthalmum salicifolium, weidenblättriges Ochsenauge. Iseler, 3.10.2009. Orig.

 

Buphthalmum, Ochsenauge

2 M/SEu; Stauden trockener Weiden und Wiesen mit einfachen, wechsel­ständigen Blättern und meist einzelnen, end­ständigen Köpfchen (Name: Griech. boús - Rind, oph­thalmós - Auge) mit gelben Strahlen- und Röhrenblüten; Spreu­blätter starr und begrannt; Achänen der Rand­blüten drei­kantig und geflügelt, die der Schei­benblüten zu­sam­mengedrückt; Pappus zer­schlitzt-kronenartig; Insekten­be­stäubung.

Pilze: Haplontenwirt (0, I) für Uro­myces jun­ci (II, III: Juncus).

 

Buphthalmum salicifolium, weidenblättriges Ochsenauge

(Abb. 346). MEu/ SO-Fra/M-Jug; auf trockenen, kalkhaltigen, aber auch anmoorigen Böden, in Wiesen, Rasen und lichten Ge­hölzen sonnig-warmer Lagen, vom Tiefland (besonders im Mesobromion) bis in die sub­alpine Stufe (Sesle­rie­talia).

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-27.4.17: Oberjoch-27.4.17:Abb Oberjoch verkleinert:Leontodon incanusFr Iseler-19.7.7.95b.jpg

Abb. 347: Fruchtstand von Leontodon incanus, grauer Löwenzahn. Oberjoch, Iseler, 19.7.7.1995. Orig.

Leontodon, Löwenzahn

50 Eu/As; einjährige Kräu­ter oder Rhizomstau­den mit einfachen bis ver­zweigten, nicht oder schuppenförmig be­blät­terten Stängeln und Grundblattrosetten; Körbchen mit mehr­reihi­gen Hüllblättern und nur mit gelben Zungenblü­ten; Spreublätter fehlend; Pappus­haare meist gelb bis bräun­lich, selten weiß, mehrreihig; äußere oft kurz und einfach, innere lang und gefiedert; Insekten- und Selbst­bestäubung; Windverbrei­tung; Name: Griech. léon, léontos - Löwe, odsch, odóntos - Zahn.

Pilze: Gal­len an Blatt­­nerven werden durch den protomyceta­len Para­siten Protomycopsis leontodontis hervor­ge­ru­fen. – Die echten Mehltaue Erysiphe ci­choriace­arum und Sphaerotheca fusca sind auch für Leonto­don-Arten nachgewiesen. – Wirte für den aut­oecischen (0, II, III) Rostpilz Puc­cinia leontodon­tis. – Blattflecken wer­den durch den Brand­pilz Entyloma leontodontis bedingt.

 

Ökologie von Leontodon, Löwenzahn

 

Tabelle 105: Leontodon-Arten, Löwenzahn und seine bevorzugten Standorte:

In nahezu allen Höhenlagen

 ​​ ​​​​ Auf wechselfeuchten, nährstoffreichen Böden

 ​​ ​​ ​​ ​​ ​​ ​​​​ Oft auf versauerten Böden und in gestörten Standorten unterer Höhenlagen L. autumnalis, Herbstlöwenzahn

 ​​ ​​ ​​ ​​ ​​ ​​​​ In Wiesen, Weiden, lichten Gehölzen L. hispidus, steifhaariger Löwenzahn

 ​​ ​​​​ Auf trockenen, steinigen, kalkreichen Böden in besonnten Lagen L. incanus, grauer Löwenzahn

In alpinen bis subalpinen Hochlagen

 ​​ ​​​​ Auf kalkarmen Böden von Matten, Weiden und Borstgrasbeständen  L. helveticus, Schweizer Löwenzahn

 ​​ ​​​​ Auf kalkreichen, humosen Böden von Rasen und in Felsfluren  L. montanus, Berglöwenzahn

 

Leontodon incanus, grauer Löwenzahn

(Abb. 347) Alp/Karp; auf trockenen, steinigen, kalkreichen Böden von Rasen, Weiden und Felsfluren aller Höhenlagen.

 

Flechten und Moose werden, wie für die anderen Abschnitte auch, in Teil III behandelt.

 

 

Schneeheide–Kiefernwald

 

 

Kiefernwälder sind in den Alpen weit verbreitet und besonders an Trockenstandorten ausgeprägt. Der Schneeheide-Kiefernwald, Erico-Pinetum sylvestris, tritt als lockerkroniger Schlußwald im nährstoffarmen, steinig-felsigen Gelände und in Schotterfluren auf. Das sind südexponierte Trockenhänge inneralpiner Täler und flußbegleitende, licht- und wärmeliebende Bestände. Der lockere Kronenschluß bewirkt einen lichten Wald, der zu einer Pflanzenvielfalt im Unterwuchs führt und oft reich an Orchideen ist, darunter Arten der Gattungen Cephalanthera, Waldvögelein, Cypripedium, Frauenschuh, Epipactis, Stendelwurz, Gymnadenia, Händelwurz, Ophrys, Ragwurz und Platanthera, Waldhyazinthe.

 

Einige Begleiter von Pinus sylvestris

 

Tabelle 106: Begleiter von Pinus sylvestris, Kiefer:

Pinus sylvestris Kiefer

Juniperus communis Wacholder

Amelanchier ovalisFelsenbirne

Cotoneaster tomentosusZwergmispel

Sorbus aria Mehlbeere

Erica carnea Schneeheide

Polygala chamaebuxus buchsblättrige Kreuzblume

Cephalanthera rubrarotes Waldvögelein

Cypripedium calceolusFrauenschuh

Epipactis atrorubensrotbraune Stendelwurz

Gymnadenia conopseaMückenhändelwurz

Ophrys insectiferaFliegenragwurz

Platanthera bifoliazweiblättrige Waldhyazinthe

Brachypodium pinnatum Fiederzwenke

Calamagrostis varia buntes Reitgras

Peucedanum oreoselinum Berghaarstrang

Buphthalmum salicifolium weidenblättriges Ochsenauge

 

 

 

Natürliche Kiefernwälder

 

 

​​ in der Alleröd-Wärmezeit und im Boreal ursprüngliche Klimaxvegetationen als Ektomykorrhiza-Birken-Kiefernwälder

 

​​ mit spezifischen oder breit gestreuten ECM–Mykobionten

 

​​ in der weiteren nacheiszeitlichen Vegetationsentwicklung zurückgedrängt

  auf trocken-warme Gebiete, z.B. Südhänge in den Alpentälern,

  auf Schotterfluren, z.B. in Flußauen,

  auf anmoorige, nährstoffarme Standorte

 

​​ schutzwürdig bei besonderer Artenzusammenseztung des Bestandes

 

​​ schutzwürdig im Vegetationsverbund