Flußbegleiter

Flußbegleiter

 

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-10.6.16:  TüBG-9.6.16: TüBG Oberjoch aktuell-1.6.16: Oberjoch:Abb Oberjoch verkleinert:Lech Weißenbach GS-8.5.15.jpg

 

Abb. 473: Die Schotterflächen des mäandrierenden Lechs bei Weißenbach südwestlich von Reutte in Tirol werden von einer jährlich sich ändernden Tamarisken- und Knorpelsalatflur bestockt. 5.8.2015, Google Satelliten­aufnahme.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-1.7.16:  TüBG Oberjo-30.6.16: TüBG Oberjoch aktuell-30.6.16: Oberjoch-30.6.16:Abb Oberjoch verwendet:Landschaften verkleinert:Weissenbach Lechschotter-7.01.jpg

 

Abb. 474: Der Lech mit seinen Schotterfluren südwestlich von Weißenbach und den Lechtaler Alpen im Hintergrund. 25.7.2001. Orig.

In den dynamischen Kalk- und Dolomitschottern (Abb. 473, 475) der Nord- und Südalpen­flüsse wachsen die Arten der deutschen Tamarisken- und Knorpelsalatflur. Die unregelmäßig über­schwemmten Uferschotter tragen typische Arten der steinigen Auwaldgesellschaften und wechselnde, unbeständige Schwemm­lingsbe­siedler aus der subalpinen und alpinen Region.

 

 

Gehölze der Fluß-Schotterfluren

Hippophaë, Sanddorn

3 Eu/As; laubwerfende, dor­nige Sträucher und kleine Bäume mit schmalen Blättern und kleinen, eingeschlechtigen, dioecisch ver­teil­ten Blü­ten; weibliche Blüten mit 2 kurzen Sepalen und deutli­chen Hypanthien, in kurzen, blatt­achsel­stän­digen Äh­ren, Achsen oft in Dornen umge­wan­delt; männliche Blü­ten mit 2 langen Sepalen und kurzen Hypanthien; A4; Griffel fädig; Beeren reich an Vita­min C; bilden mit Stick­stoff fi­xie­renden Arten der Gattung Fran­kia Wur­zel­knöll­chen. Elaeagnaceae, Rosales.

 

Hippophaë rhamnoides, Sanddorn

(Abb. 475, 476) Eu/As; in Schotter- und Geröllfluren, besonders in kiesigen Flußbetten, mit Grundwasserkontakt, an steinigen Hängen und in lichten, sonnig warmen Gehölzen der kollinen und montanen Stufen; Charakterart des Sanddorn-Lavendelweidengebü­sches (Hippophao-Salicetum incanae).

Pilze: Der echte Mehltau Phyl­lactinia hippo­phaës ist nur von dieser Wirtsart be­kannt.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-10.6.16:  TüBG-9.6.16: TüBG Oberjoch aktuell-1.6.16: Oberjoch:Abb Oberjoch verkleinert:HippophaeTüBG-1.7.06b.jpg

Abb. 475: Dornen und alten männliche Blütenstände von Hippophae rhamnoides, Sanddorn, im TüBG, 1.7.2006. Orig.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-10.6.16:  TüBG-9.6.16: TüBG Oberjoch aktuell-1.6.16: Oberjoch:Abb Oberjoch verkleinert:Hippophae rhamnoidesM-4.68.jpg

Abb. 476: Aufgeschnittene männliche Blüte von Hippophae rhamnoides, Sanddorn, im Botanischen Garten München-Nymphenburg. 4.1968. Orig.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-5.6.16:  TüBG-7.6.16:Abb-11.5.16:Abb4 verkleinert-#.4.16:Myricaria germ-Lech-7.00.jpg​​ Abb. 477: Myricaria germanica, deutsche Tamariske, in den Lechschottern bei Weißenbach. 20.7.2000. Orig.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-10.6.16:  TüBG-9.6.16: TüBG Oberjoch aktuell-1.6.16: Oberjoch:Abb Oberjoch verkleinert:Myricaria germanica Lech Weißenbach-12.7.95c Kopie.jpg

Abb. 478: Myricaria germanica, deutsche Tamariske, in den Lechschottern bei Weißenbach. 2.7.1995. Orig.

 

 

Myricaria, Rispelstrauch

10 Eu/As; som­mer­grüne Sträucher mit auf­rechten Ästen, kleinen, na­del- bis schuppen­förmigen, sitzenden, dickfleischigen, wech­selständigen Blättern und kleinen, radiären, 5(4)zähligen Blüten; K4-5 C4-5 A5+5 G(3) mit sitzen­den Narben, einfächerig und mit vielen Samenanlagen; Same mit scheitelständigem, gestielten Haarschopf; In­sekten- und Selbstbe­stäubung; Windverbreitung; von einem grie­chischen Pflanzennamen (myrike) abgeleitet. Tamaricaceae, Caryophyllales.

 

Myricaria germanica, deutsche Tamariske

(Abb. 477, 478) Sehr zerstreut in Eu/As auf sandig-kiesigen, dauerfeuchten oder periodisch über­schemmten Schotterfluren der Bäche und Flüsse im montanen und subalpinen Bereich auftretend; Charakterart der deutschen Tamariskenflur (Salici-Myri­ca­ri­etum).

Pilze: Wirt des autoecischen (I, II, III) Rostpilzes Puccinia thuemenia­na, der von Südtirol beschrieben wurde.

 

 

 

Weitere Gehölze siehe unter:

 

Alnus incana, Grauerle (s. Ufervegetationen)

Salix elaeagnos, Lavendelweide (s. Ufervegetationen)

Salix purpurea, Purpurweide (s. Ufervegetationen)

 

 

 

 

Krautige Arten der Fluß-Schotterfluren

 

 

Achnatherum ​​ (Lasiagrostis), Raugras

Ei­nige Arten in Eu/OAs; wärmeliebende Horst­grä­ser mit in Knospenlage gerollten (bei Stipa-Arten gefalte­ten) Blättern und vielä­stigen Ris­pen; Ährchen seitlich abgeflacht; Deckspelzen lang (bis 4 mm) und weiß-haa­rig, begrannt (Name: Griech. áchne - Spreu, ather - Granne); Granne gerade oder basal schwach gekniet, bis 1 cm lang; mit Stipa nah verwandt und häufig auch in diese Gattung gestellt; als Ziergräser verwendet. Poaceae, Poales.

Pilze: Wirt für den Grasmehl­tau Blumeria graminis. – Kann von dem Brandpilz Ustilago hypo­dytes befallen werden.

 

 

Abb. 479: Bestand von Achnatherum calamagrostis, Raugras, auf Lechschotter südlich von Weißenbach. 10.7.2000. Orig.

 

Achnatherum calamagrostis, Raugras

(Abb. 479) In Südeuropa und dem südlichen Mitteleuropa auf kalk- und dolomithaltigen, steinig-felsigen Böden, bevorzugt in Schotterfluren, Geröllhalden und Schwemmkies von Bächen und Flüssen an sonnigen Standorten wärmerer Täler ("Föhnpflanze"); an geeigneten Stellen auch bis in die subalpine Zone aufsteigend; Charakterart der Raugrasflur (Stipetum calamagrostis).

Pilze: Wirt des Rostpilzes Puccinia coronata (II, III).

 

 

Saxifraga aizoides, Fetthennensteinbrech

(Abb. 480) In den Pyrenäen und Alpen, auf dem Balkan und im arktischen Nordeuropa vorkommend; in Ufernähe und an Feuchtstellen von Quellhorizonten basisch bis neutraler Böden in alpinen und subalpinen Lagen, gelegentlich auch im montanen Bereich; Charakterart der Kalk-Quelltuff-Gesellschaften (Cratoneurion).

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-12.6.16:  TüBG Oberjo-12.6.16: TüBG Oberjoch aktuell-12.6.16: Oberjoch-12.6.16:Abb Oberjoch verkleinert:Saxifraga aizoides Lech Weißenbach-20.7.00b.jpgAbb. 480: Saxifraga aizoides, Fetthennensteinbrech, in den Lechschottern bei Weißenbach. 20.7.2000. Orig.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-12.6.16:  TüBG Oberjo-12.6.16: TüBG Oberjoch aktuell-12.6.16: Oberjoch-12.6.16:Abb Oberjoch verkleinert:Saxifraga caesia Lech Weißenbach-12.7.95.jpg

Abb. 481: Saxifraga caesia, blaugrüner Steinbrech, in den Lechschottern bei Weißenbach, 20.7.2000. Orig.

 

Saxifraga caesia, blaugrüner Steinbrech

(Abb. 481) Von den Pyrenäen zu den Alpen, dem Apennin bis zu den Karpaten verbreitet; in Kalkfelsfluren und an steinigen Dolomit-Gra­ten der alpinen und subalpinen Zonen; gelegentlich auch im Flußgeröll der Talauen; Charakterart des Polsterseggenrasens (Caricetum firmae).

Anthyllis, Wundklee

ca. 50 Eu/NAf/WAs; som­mer- oder immergrüne Stauden und Sträucher mit drei­zähli­gen oder gefiederten, seltener reduziert ein­fachen Blät­tern; Kelch nach der Blüte aufgeblasen; Hummel­blumen; Tierverbreitung; ei­nige Ar­ten als Zier­pflanzen verwendet; Name: Griech. ánthos - Blüte, ioulos - Bart­flaum. Fabaceae, Fabales.

Pilze: Wirte für den Chytridiomyceten Syn­chy­tri­um alpicola. – Wird vom Schmetterlingsblütlermehltau Erysiphe trifoliorum befallen. – Dikaryontenwirte (II, III) von Uromyces anthylli­dis (0, I: Euphorbia).

Anthyllis alpestris, Alpenwundklee

(Abb. 482) Von Spanien über die Alpen zum Balkan und den Karpaten reichend; Matten, Weiden, Geröllfluren und felsige Standorte der subalpinen und alpinen Region; Charakterart alpiner Steinrasen (Seslerietalia).

Pilze: Wirte für den Chytridiomyceten Syn­chy­tri­um alpicola. – Wird vom Schmetterlingsblütlermehltau Erysiphe trifoliorum befallen. – Dikaryontenwir­te (II, III) von Uromyces anthylli­dis (0, I: Euphorbia).

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-10.6.16:  TüBG-9.6.16: TüBG Oberjoch aktuell-1.6.16: Oberjoch:Abb Oberjoch verkleinert:Anthyllis alpest Iseler-14.6.02.jpg

Abb. 482: Bestand von Anthyllis alpestris, Alpenwundklee. Iseler bei Oberjoch, 14.6.2002. Orig.

 

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-26.3.17: Oberjoch-27.3.17:Abb Oberjoch verkleinert:Epilobium fleischeri TüBG-21.7.78.jpg

Abb. 483: Epilobium fleischeri, Kiesweidenröschen, TüBG, 21.7.1978. Orig.

 

Epilobium fleischeri, Kiesweidenrös­chen (Abb. 483) Alp; auf Schotter-, Sand- und Kiesflächen, auch im Moränenschutt kalk­ärmerer oder -freier Standorte der mittleren und höheren Gebirgslagen; Charakterart der Kies­wei­den­röschen-Schwemmlingsflur (Epilobie­tum fleischeri).

Pilze: Wirt für den autoe­cischen Rost (I, III) Puccinia epilobii-fleischeri.

 

Erucastrum, Hundsrauke

ca. 15 S/OAf/Med/M/OEu; ein- bis mehrjäh­rige Kräuter mit Pfahl­wurzeln, aufrechten Stängeln, Grundblattrosetten und wechsel­ständigen, gefiederten Blättern; Endfie­der­chen kaum größer als die seitlichen; Blüten meist gelb; Schoten 4eckig, mit kegelförmigen Fruchtschnä­beln; Name: Griech. Eruca, -aster - ähnlich.

Pilze: Wird vom fal­schen Mehltau Perono­spora eru­castri befal­len. – Wirt für den echten Mehltau Erysiphe cruci­ferarum. – Wird als Wirt für einen in der Haplophase (0, I) auf di­ver­sen Dikotylen vorkommen­den Rost Puccinia tra­butii (II, III: Phragmites) ange­geben.

 

 

 

Abb. 484: Erucastrum nasturtiifolium, stumpfkantige Hundsrauke, auf Lechschotter bei Weißenbach. 30.5.2014. Orig.

 

Erucastrum nasturtiifolium, stumpfkantige Hunds­rauke

(Abb. 484) SW-Eu/Fra/SDeu; auf trockenen und lockeren Böden offener und ruderaler Vegetationen der Tiefla­gen; besonders in Schotterfluren der Fließgewässer.

Pilze: Wird vom fal­schen Mehltau Perono­spora eru­castri befal­len. Wirt für den echten Mehltau Erysiphe cruci­ferarum. Wird als Wirt für einen in der Haplophase (0, I) auf di­ver­sen Dikotylen vorkommen­den Rost Puccinia tra­butii (II, III: Phragmites) ange­geben.

 

Gypsophila, Gipskraut, Schleierkraut

ca. 10 M/SO/SEu/WAs; einjährige und ausdau­ernde, viel­blü­tige Kräuter und Zwergsträucher, meist mit ausla­dend spreizenden Infloreszen­zen; Sepalen verwach­sen, mit hellen Streifen zwischen den Hauptnerven; Samen nie­renför­mig; Insektenbestäubung; wichtige Zierpflan­zen und Arten für den kalkhaltigen Steingarten; Name: Griech. gyp­sos - Gips, phílos - Freund.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-10.6.16:  TüBG-9.6.16: TüBG Oberjoch aktuell-1.6.16: Oberjoch:Abb Oberjoch verkleinert:Gypsophila repens Iseler-19.7.93c Kopie.jpg

Abb. 485: Blüten von Gypsophila repens, kriechendes Gipskraut, Iseler bei Oberjoch. 19.7.1993. Orig.

 

Gypsophila repens, kriechendes Gipskraut

(Abb. 485) In Mittel- und Südeuropa auf kalk- und dolomithaltigen Böden der alpinen und subalpinen Fels- und Geröllfluren (Thlaspietalia rotundifolii) wachsend, gelegentlich als Schwemmling in tiefere Lagen absteigend.

Pilze: Wird vom echten Mehltau Ery­siphe buhrii befallen. Wirt für den mikrozyklischen (III) Rost Puccinia hy­steriiformis und den Antherenbrand Micro­bo­try­um vio­laceum.

 

Linaria, Leinkraut

ca. 150 NgemZ, bes. Med; ein­jährige und aus­dauernde Kräuter mit einfachen, li­nealischen bis lanzettlichen, gegenständigen bis quirli­gen, oberseits oft wechselständigen Blättern; Blüten in end­ständigen Trauben, mit kleinen Tragblät­tern; Ra­chenblü­ten gespornt; Kapseln mit 4-10 apikalen Klap­pen öff­nend; besonders von Bienen und Hummeln be­stäubt; Wind- und Ameisenverbreitung; Name: Lat. linum - Lein. Plantaginaceae, Lamiales.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-10.6.16:  TüBG-9.6.16: TüBG Oberjoch aktuell-1.6.16: Oberjoch:Abb Oberjoch verkleinert:Linaria alpina Iseler-19.7.93 Kopie.jpg

Abb. 486: Blüte von Linaria alpina, Alpenleinkraut, Iseler bei Oberjoch. 19.7.1993. Orig.

 

Linaria alpina, Alpenleinkraut

(Abb. 486) Kommt in den Alpen und in ​​ südeuropäischen Gebirgen vor; bevorzugt auf kalk­haltigen, steinigen Böden der alpinen Geröllfluren, seltener als Schwemmlinge darunter, dann besonders in den Bach und Fluß begleitenden Schotterbänken; Charakterart alpiner Schuttfluren (Thlaspietea rotundifolii).

Pilze: Kann von dem poly­phagen echten Mehl­taupilz Erysiphe orontii (= Erysiphe polyphaga) befallen werden.

 

Campanula cochlearifolia (C. pusilla), kleine Glockenblume

(Abb. 487, Tabelle 130) In Europa auf kalk- und dolomithal­tigen Felsen und in Geröllbänken von Bächen und Flüssen; in allen Höhenlagen; Charakterart der Kalkschuttgesellschaften (Thlaspietalia rotundifolii).

Pilze: Gelbliche Gallen werden durch den Chytridiomyceten Synchytrium vul­gatum hervorgerufen. Kann von dem polyphagen ech­ten Mehl­tau­pilz Golovinomyces orontii (= Erysiphe poly­pha­ga) befallen wer­den. ­– In Verge­sell­schaf­tung mit Kiefern können alle Cam­panula-Arten von Coleo­spo­rium campanulae (II, III; Haplon­tenwirte: Pinus). Mi­kro­zyklische Roste des For­men­kreises Puc­cinia cam­panulae (campanulae-scheuch­zeri, rytzii) kom­men nur auf Arten dieser Gat­tung vor. Ihre nackten Te­leu­­to­lager werden oft un­schein­bar an der Stängel­basis gebildet und die Teleu­tosporen fallen ab. Wirt für den spezifischen, mikrozyklischen (III) Rost Puccinia rytzii.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-10.6.16:  TüBG-9.6.16: TüBG Oberjoch aktuell-1.6.16: Oberjoch:Abb Oberjoch verkleinert:Campanula cochleariifolia Lattengebirge-11.8.08.jpg

Abb. 487: Campanula cochleariifolia, kleine Glockenblume, im Lattengebirge bei Bad Reichenhall. 11.8.2008. Orig.

 

 

 

Abb. 488: Chondrilla chondrilloides, Alpenknorpellattich, auf Lechschotter südlich Weißenbach. 12.7.1995. Orig.

 

Chondrilla, Knorpellattich

ca. 25 gemEu/As, bes. ZAs; zwei- bis mehr­jährige, knorpelige Kräuter (Name: Griech. chóndros - Knorpel) mit Pfahlwurzeln, basalen Blattrosetten, wenig beblätterten Stengeln und mehre­ren Blütenköpfchen; Hülle oft zylind­risch und mit wei­ßen, flockig erscheinenden und leicht ab­wischbaren Haaren besetzt; Spreu­schuppen fehlend; nur gelbe Zungenblüten; Achänen geschnäbelt, an der Schnabel­basis höckerig-wulstig; Pappus rauh borstig; Insek­ten­bestäubung; Windverbreitung.

Pilze: Wirt für den echten Mehltau Erysiphe cichoriace­arum Leveillula lactu­carum kommt auf mehreren Compositen in Süd- und Osteuro­pa vor. In Deutschland ist sie auch auf Chon­dril­la juncea nach­gewiesen.

 

Chondrilla chondrilloides, Alpen­knorpellat­tich

(Abb. 488) In den Alpen und Apenninen verbreitet in Kalk- und Dolomitschotterfluren und auf kiesig-sandigen Böden sonnig-warmer Flußbänke tieferer und mittlerer Höhenlagen; Charakterart der Kies­bettflur des Alpenknorpellattichs (Chondrilletum chon­drilloidis).

 

Leontopodium, Edelweiß

30-40 Eu/As/Jap/And; Rhizomstauden mit dicht weiß bis grau behaarten Stengeln und Blättern; Stengel und Blätter einfach; Köpfchen terminal gehäuft und von sternför­mig ange­ordneten, lanzettlichen, filzigen Blättern um­geben (Name: Griech. léon - Löwe, pódion - Füßchen); Hüll­blätter häutig, braunrandig, außen spinnwebig be­haart; Blüten gelb, eingeschlechtig, einhäusig verteilt; Insek­ten- und Selbstbestäubung; Windverbreitung; ge­le­gentlich mit apomiktischer Vermehrung. Asteraceae, Asterales.

 

Leontopodium alpinum, Edelweiß

(Abb. 489) Von den Pyrenäen über die Alpen und den Jura zum Balkan und zu den Karpaten verbreitet; zumeist an südexponierten, steinig-grasigen Hängen, Felsbän­dern und Spalten kalkreicher und dolomitischer Ge­steine der alpinen, seltener der subalpinen Stufe; Charakterart der Blaugras-Horstseg­gen­halde (Seslerio variae-Caricetum semper­vi­rentis).

Pilze: Vom Edel­weiß sind die Rostpilze Aecidium leontopodii und Puccinia leontopodii beschrieben worden.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-12.6.16:  TüBG Oberjo-12.6.16: TüBG Oberjoch aktuell-12.6.16: Oberjoch-12.6.16:Abb Oberjoch verkleinert:Leontopodium alpinum Lech Weißenbach-12.7.95.jpg

Abb. 489: Leontopodium alpinum, Edelweiß, in den Lechschottern bei Weißenbach. 12.7.1995. Orig.

 

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-12.6.16:  TüBG Oberjo-12.6.16: TüBG Oberjoch aktuell-12.6.16: Oberjoch-12.6.16:Abb Oberjoch verkleinert:Tolpis staticifolia Lech Weißenbach-12.7.95.jpg

Abb. 490: Tolpis staticifolium, grasnelkenblättriges Habichtskraut, in den Lechschottern bei Weißenbach. 1.6.2002. Orig.

Tolpis, Bartpippau

ca. 30; Kanad/Med/Alp; Körbchchenblütler-Stauden offener Standorte, mit Blattrosetten und gelben Zungenblüten. Asteraceae, Asterales.

 

Tolpis staticifolium (Hieracium s.), grasnelkenblättriges Habichtskraut

(Abb. 490) Jura/Alp/Balk; überwiegend auf Kalkschotterfluren der montanen und subalpinen Regionen; Charakterart der Alpenpestwurzhalde (Petasitetum paradoxi).

Pilze: Wirt für die autoecischen (0, II, III) Roste Puccinia chlorocrepidis und Puccinia stenothecae.

 

 

 

 

 

 

 

Begleiter von Fließgewässern

 

 

​​ Sanddorn- Lavendelweiden-Gebüsch

 

​​ Gesellschaft der deutschen Tamariske

 

​​ Schotter- und Schwemmlingsfluren

 

​​ ECM-Randgehölze