Pflanzen und ihre Pilze
Abb. 5: Iseler Nordhang bei Oberjoch (1140 m), bis zum Iseler (1876 m) und Kühgund (links, 1907 m,) mit dem ehemaligen Studienhaus der Universität Tübingen, dem Berghaus Iseler (1300 m) und den Hauptvegetationszonen. Oberjoch, 17.8.1987. Orig.
Ektomykorrhizen
Abb. 6, 7: Ektomykorrhiza des Fichtenreizkers, Lactarius deterrimus an Fichtenwurzeln, Picea abies.
Abb. 6 (links): Fichtenfeinstwurzeln vom Fichten-Reizker ummantelt. Messbalken 1 mm.
Abb. 7 (rechts): Schnitt durch den Wurzelrindenbereich mit Hyphen, die das Hartigsche Netz bilden. An der tangentialen Schnittstelle sind die fingerförmig aufgefächerten Hyphen deutlich zu erkennen. Messbalken 5 µm. Photos B. Münzenberger, aus Oberwinkler (2012).
Abb. 8: Weltweite Verbreitung (braun) von Ektomykorrhiza (ECM) bildenden Cortinarius-Arten, Schleierlinge, Orig. S. Garnica (2004). Die vereinfachte Karte zeigt zusätzlich ericoide Vegetationen (ERM) in Tundrengebietn, arbuskuläre Mykorrhizen (AM, AVM) in nordhemisphärischen Grasländern, tropischen Wäldern und Savannen, mediterrane Vegetationen mit einer Mischung von ericoiden, arbutoiden und Ektomykorrhizen sowie Gebirgsvegetationen. Nach D. Read (1991).
Alle
Pinaceae, Kieferngewächse, und Fagales, Buchenartige, mit den heimischen
Fagaceae, Buchengewächsen, und
Betulaceae, Birkengewächsen,
sowie die
Salicaceae, Weidengewächse,
Tilia, Linden,
Dryas octopetala, Silberwurz,
Persicaria vivipara, Knöllchenknöterich, und
Kobresia myosuroides, Alpennacktried,
sind an ihren funktionellen Kurzwurzeln obligat von Pilzpartnern ummantelt (Abb. 6), worauf sich der Name Ektomykorrhiza bezieht.
Die Pilzzellen wachsen weiter, dringen zwischen die Wurzelrindenzellen ein und bilden dort das Hartigsche Netz, (Abb. 7), den Ort des Stoffaustausches zwischen den Symbiosepartnern. Die Pilze liefern Wasser, darin gelöste Mineralstoffe und niedermolekulare Stickstoffverbindung an den Baum, während dieser seine Mykobionten mit organischen Verbindungen, besonders Kohlehydraten versorgt.
Die ökologische Bedeutung dieser Pilz-Baum-Lebensgemeinschaften läßt sich regional (Abb. 5) und global (Abb. 8) an der Verbreitung dieser Wälder, die Klimaxvegetationen darstellen, erkennen.
Abb. 9: Blaugrüne ECM von Lactarius deterrimus, Fichtenreizker. Das Erdreich zwischen den Wurzeln wurde ausgewaschen. Photo B. Münzenberger.
Unter den Pilzpartnern (Mykobionten) finden sich überwiegend Basidiomyceten (Anhang Basidiomycota 2012), z.B. Arten der Röhrlings-Gattungen, wie
Boletus, Steinpilze,
Suillus, Schmierröhrlinge,
Imleria, (Xerocomus), Maronenröhrling,
und
Blätterpilze, besonders der Gattungen
Amanita, Wulstlinge, Knollenblätterpilze, (Anhänge Amanita Fruchtkörper, Amanita Phylogenie).
Cortinarius, Schleierlinge (Abb. 8, Anhänge Cortinarius, Cortinarius-Phlegmacium),
Hygrophorus, Schnecklinge,
Tricholoma, Ritterlinge,
Lactarius, Milchlinge,
Russula, Täublinge
sowie mehrere Gasteromyceten, Bauchpilze, Tuberales, Trüffeln und das sehr verbreitete, nur asexuell bekannte, einen Artkomplex darstellende und mit vielen Pflanzen assoziierte, zu den Ascomyceten (Dothideomycetes) gehörende Cenococcum geophilum (Obase et al. 2017).
Vergleiche dazu die Anhänge Hartigsches Netz, Mykologie in Tübingen, Oberjochflora, Sebacinales 2004, 2013, 2014, 2016, 2017.
Die evolutive und ökologische Bedeutung der Ektomykorrhiza-Vegetationen (ECM) wird in Laubmischwäldern deutlich. Hier sind besonders Arten der Kieferngewächse, Pinaceae, der Buchengewächse, Fagaceae und der Birkengewächse, Betulaceae, vereint. Vertreter dieser Familien sind in der Nordhemisphäre in unterschiedlichen Vergesellschaftungen und in riesigen Gebieten vegetationsbestimmend (vgl. Abb. 6, 10).
Arten der Pinaceae, Kieferngewächse, sind die ältesten ECM-Pflanzen, die sich aus den übrigen Nacktsamern vor 340-320 Ma entwickelten und vor 200-175 Ma heutigen Gattungen vergleichbare Taxa bildeten (Li R-Q et al. 2004, Lu et al. 2014).
Unter den Angiospermen gelten die Fagales, Buchenartige, als älteste ECM-Bildner, die sich vor knapp 100 Ma von basalen Kätzchenblütlern, Hamamelidales, trennten und sich vor etwa 90-70 Ma in die heute unterschiedenen Familien differenzierten (Larson-Johnson 2015).
Pinaceae und Fagales sind Monophyla, für die daher angenommen werden muss, dass die Ektomykorrhizierung bei ihrer Entstehung bereits existierte. Über deren Herkunft gibt es aber keine fossilen Belege.
Mehrere Gattungen der Fagales, darunter Juglans, Walnußbaum, besitzen keine ECM. Dies muss nach der obigen ECM-Interpretation als sekundärer Verlust gedeutet werden.
Bemerkenswert ist, dass innerhalb der Fagales nur Arten der Gattung Alnus, Erle, N2-fixierende Prokaryonten der Gattung Frankia in knöllchenartigen Wurzelkompartimenten besitzen (Abb. 395).
Die ebenfalls ektomykorrhizierten Arten der Gattung Tilia, Linde, kommen im Höhenprofil in den Tieflagen vor. Dagegen ist der typische Lebensraum von Dryas, Silberwurz, und von Kobresia, Alpennacktried, in alpinen Hochlagen oberhalb der Waldgrenze.
Nur Persicaria vivipara, Knöllchenknöterich, kommt sowohl in der alpinen als auch in der subalpinen Zone häufig vor, allerdings in Wiesen- und Mattengesellschaften.
In Laubmischwäldern treten verschiedene Gehölze zerstreut auf, die arbuskulär mykorrhiziert (AVM) sind, darunter Bäume wie Taxus baccata, Eibe, Acer pseudoplatanus, Bergahorn, Sorbus aucuparia, Vogelbeere, und Ulmus glabra, Bergulme, oder Sträucher, wie Lonicera alpigena, Alpenheckenkirsche, und Ribes alpinum, Alpenjohannisbeere. Arbuskulär-vesiculäre Mykobionten (AVM) werden durch Glomeromycota gestellt, die als sehr alte Pilze fossil bereits aus dem Ordoviz nachgewiesen sind (Redecker et al. 2000). Darauf wird in Teill II näher eingegangen. Bei den folgenden Pflanzenarten wird hinsichtlich nachgewiesener AVM auf die Literatur verwiesen.
Auch die in den Laubmischwäldern vorkommenden Orchideen sind mykorrhiziert (ORM). Darauf wird am Beispiel von Neottia nidus-avis, Nestwurz, näher eingegangen (Abb. 158).
An stark versauerten Stellen können in Laubmischwäldern Arten der Ericales wachsen. Sie sind durch einen eigenen Mykorrhizatyp, ERM, ausgezeichnet. Darauf wird bei der Besprechung des Hochmoores Bezug genommen.
Für eine Bestandsaufnahme der Mykorrhizatypen in Europa versuchten Bueno et al. (2017) quantitative Verteilungsmuster zu finden.
Abb. 10: Vereinfachte Übersicht der Ektomykorrhiza-Vegetationen mit ihren annähernden Höhenverteilungen zwischen 700-2000 m im Gebiet. Orig.
Von den Tallagen bis zur Waldgrenze sind im Gebiet verschiedene Laubwaldgesellschaften ausgebildet, insbesondere:
Waldhainsimsen-Buchenwald, Luzulo-Fagetum
Buchen-Tannenwald, Abieti-Fagetum
Eschen-Ahorn-Schluchtwald, Aceri pseudoplatani-Fraxinetum excelsioris
Waldgeißbart-Schluchtwald, Arunco Aceretum
Orchideen-Buchenwald, Carici albae-Fagetum
Blaugras-Buchenwald, Seslerio-Fagetum
Bergahorn-Buchenwald, Aceri pseudoplatani-Fagetum
Fichten-Tannen-Buchenwald, Aposerido-Fagetum
Zumeist sind diese Gesellschaften nur im schwer zugänglichen Gelände erhalten. In der Kulturlandschaft sind sie überwiegend durch Fichtenforste und landwirtschaftliche Nutzungsflächen ersetzt worden. Sie werden im Folgenden nicht getrennt behandelt.
Die Verteilung der Pflanzenarten über den Höhengradienten ist unterschiedlich. Vereinfacht lassen sich zwei Gruppen unterscheiden (Auswahl von Gehölzen):
In allen Höhenstufen vorkommende Bäume, wie Bergahorn (Acer pseudoplatanus), Buche (Fagus sylvatica), Fichte (Picea abies), Tanne (Abies alba), Vogelbeere (Sorbus aucuparia) und
auf Tieflagen begrenzte Gehölze, wie Eiche (Quercus robur), Liguster (Ligustrum vulgare), Linden (Tilia cordata und Tilia platyphyllos), Spitzahorn (Acer platanoides), wolliger Schneeball (Viburnum lantana)
Phylogenie der Angiospermen, Bedecktsamer
Abb. 11: Phylogenie der Angiospermen, Bedecktsamer. Es sind nur die Ordnungen angegeben, die im Gebiet durch Arten vertreten sind, die im Text mit Familien- und Ordnungszugehörigkeit ausgewiesen sind. Nach APG II 2003, verändert aus Oberwinkler (2016). Für Beschreibungen der Ordnungen s. Anhang System.
Phylogenie der Gymnospermae, Nacktsamer
Abb. 12: Phylogenie der Gymnospermen, Nacktsamer. Es sind nur die Familien angegeben, die im Gebiet durch Arten vertreten sind. Stark verändert nach Chaw et al. (2000), Gugerli (2001) und Lu et al. (2014). Für Beschreibungen der Familien siehe Anhang Arboretum, p. 59 folgende.
Phylogenie der Pteridophyta, Farne und farnartige Pflanzen
Abb. 13: Phylogenie der Pteridophyta, Farne. Es sind nur die Familien angegeben, die im Gebiet durch Arten vertreten sind. Vgl. Anhang TüBG Übersicht. Stammbaum nach Pryer et al. (2004), Smith et al. (2006), verändert.
Lycopodiaceae, Bärlappgewächse, (Abb. 283–285, 528): Terrestrische oder epiphytische, ausdauernde Kräuter, die annähernd weltweit verbreitet sind. Gametophyten knollig bis rübenartig, im Substrat wachsend, ohne Chlorophyll, mykorrhiziert, mit Antheridien und Archegonien im kronenartig abgesetzten Teil. Spermatozoiden zweigeißelig. Sporophyt kriechend bis klimmend und/oder aufrecht wachsend, mit schuppenförmigen Blättchen (mikrophyll) und zu dichten Ständen (Blüten) zusammengelagerten Sporophyllen; Sporangien den Sporophyllen aufsitzend, gleichartige und einheitliche Sporen bildend (isospor). Der Name bedeutet im Griechischen Wolfsfuß (lykos - Wolf, pódion - Füßchen). – Auf Bärlappen kommen keine falschen und echten Mehltaupilze, sowie keine Rost- und Brandpilze vor.
Selaginellaceae, Moosfarne, (Abb. 361): überwiegend ausdauernde, bodenbewohnende, selten epiphytische Kräuter, die subkosmopolitisch, insbesondere aber in den Tropen verbreitet sind. Gametophyten stark reduziert und grosßenteils in den Sporen entstehend. Männlicher Gametophyt (Mikrogametophyt) mit 1-2 Antheridien, in der Mikrospore gebildet. Weiblicher Gametophyt (Megagametophyt) in der Megaspore entstehend und diese sprengend, mit einigen Archegonien. Spermatozoiden zweigeißelig. Sporophyt kriechend bis aufrecht oder klimmend, überwiegend abgeflacht (dorsiventral) beblättert, mit kleineren Ober- und größeren Unter- oder Seitenblättern. Blätter mit je einem oberseitigen, wasseraufnehmenden Blatthäutchen (Ligula). Sporangien einzeln in den Achseln von Sporophyllen, verschieden gestaltet: Mikrosporangien mit vielen kleinen, männlichen Sporen, Megasporangien mit meist 4 großen, weiblich determinierten Sporen (heterospor). Der Name ist die Verkleinerungsform von selago, einer im Griechischen und Römischen für Bärlappe und Wacholder verwendeten Bezeichnung. – Auf Moosfarnen kommen keine falschen und echten Mehltaupilze, sowie keine Rostpilze vor. Bisher ist nur eine Brandpilzart von Selaginella aus Indien beschrieben worden.
Ophioglossaceae, Natternzungen, (Abb. 529): Subkosmopolitisch verbreitete Farngewächse. Gametophyten unterirdisch, knollig bis zylindrisch, fleischig, ohne Chlorophyll, mykorrhiziert. Sporophyt mit mykorrhizierten Wurzeln; Wedel in fertilen (Sporophor) und sterilen (Trophophor), blattartigen Teil gegliedert; Sporangien marginal oder terminal, dickwandig (eusporangiat); Sporen tetraedrisch, trilet, warzig. Name aus dem Griechischen abgeleitet (ophis - Schlange, glossa - Zunge).
Equisetaceae, Schachtelhalme (Abb. 123-125, 282): 15 Arten ausdauernder, erdbewohnender Rhizomstauden, die weltweit verbreitet sind. Gametophyten oberirdisch wachsend, dorsiventral, thallös-lappig, ergrünend, zumeist dioecisch; Archegonien auf der Thallusoberseite, Antheridien an der Thallusspitze. Sporophyt aufrecht, meist wirtelig verzweigt mit geraden Sproßabschnitten (Internodien) zwischen den Knoten und mit scheidigen Schuppenblättchen (mikrophyll). Assimilationsgewebe in Sproß und Zweigen. Sporangien ungestielt, sackförmig, an der Unterseite von schild- bis tischchenförmigen Sporophyllen angeordnet, diese zu ährig-kolbigen Sporophyllständen (Blüten) zusammengezogen. Sporen gleichgestaltet (isospor), mit bandartigen, hygroskopischen Anhängseln (Hapteren), die der Auflockerung der Sporenmasse und als Flugorgane dienen; sie sind Lichtkeimer, deren Keimfähigkeit auf wenige Tage begrenzt ist. Der Name ist aus dem Lateinischen hergeleitet (equus - Pferd, saeta - Borste) und verweist auf das borstige bis pferdeschwanzartige Aussehen mancher Arten. – Auf Schachtelhalmen kommen keine falschen und echten Mehltaupilze, sowie keine Rost- und Brandpilze vor.
Dennstaediaceae, Adlerfarngewächse, (Abb. 289): Farne, die weltweit (Pteridium aquilinum, Adlerfarn), besonders aber in den wärmeren Gebieten verbreitet sind. Gametophyt klein, thallos, herzförmig. Sporophyten überwiegend terrestrisch, mit kriechenden Rhizomen; Wedel meist gefiedert; Sori an Adern terminal oder meist submarginal, mit oder ohne Indusien; Sporangien gestielt, Stomium ausgeprägt; Sporen mono- oder trilet. Benannt nach dem deutschen Botaniker August Dennstaedt (19. Jh.).
Aspleniaceae, Streifenfarne, (Abb. 126–128, 145): Kleine bis mittelgroße, terrestrische oder epiphytische Farne, die insgesamt kosmopolitisch verbreitet sind. Gametophyten (Prothallien) klein, thallos, meist herzförmig. Sporophyten mit kurzen, aufrechten oder längeren und kriechenden Stämmchen. Wedel büschelig oder einzeln, mit einfacher, zerteilter, fiedriger oder mehrfach fiedriger Spreite und meist länglichen, strichförmigen Sori (Streifenfarne), die von Indusien bedeckt sind. Sporangium dünnwandig, langestielt, mit vertikalem Anulus; Sporen mit auffälligen Ornamenten. Der Name ist griechischen Ursprungs (a - gegen, splen - Milz).
Woodsiaceae, Wimperfarne: Im Gebiet sommergrüne Farne mit dicht schraubig beblätterten Rhizomen; Blattstiele kürzer als die gefiederten Spreiten; Fiedern zumeist fiederspaltig; Sori rundlich; Indusien haarförmig aufgeteilt; nach dem englischen Botaniker Joseph Woods (1776-1864) benannt.
Thelypteridaceae, Lappenfarne, (Abb. 143, 144): Farne, die vorwiegend in den Tropen und Subtropen, mit wenigen Vertretern auch in den extratropischen Gebieten verbreitet sind. Gametophyten thallos, herzförmig, mit Chlorophyll. Sporophyten fast ausschließlich terrestrisch, mit zumeist fiedrigen Wedeln. Sporangien mit vertikalen Anuli, zu deutlichen Sori zusammengelagert, mit oder ohne Indusien. Perispor der Sporen unterschiedlich ornamentiert (taxonomisch relevant). Der Name ist aus dem Griechischen abgeleitet (thélys - weiblich, ptéris - Farn). – Gattungen: Phegopteris, Buchenfarn.
Blechnaceae, Rippenfarne, (Abb. 286): Überwiegend bodenbewohnende Farne, die annähernd kosmopolitisch verbreitet sind. Gametophyt thallos, klein und meist herzförmig. Sporophyt mit kriechendem oder aufrechtem Stamm, häufig mit dimorphen, fertilen und sterilen Wedeln. Sporangien meist von Indusium bedeckt. Der Name ist griechischen Ursprungs (blechnon).
Dryopteridaceae, Wurmfarngewächse, (Abb. 133-139, 287, 288): Überwiegend terrestrische Farne, die kosmopolitisch verbreitet sind. Gametophyt klein und herzförmig, thallos. Sporophyt meist mit aufrechten, aber auch mit kriechenden Stämmen, sehr oft von alten Wedelbasen umgeben; Wedelstiele oft ausdauernd schuppig, Wedelspreiten sehr verschieden, zumeist aber mehrfach gefiedert; fertile und sterile Wedel meist gleich gestaltet, seltener verschieden; Sori fast immer rundlich; Indusien sehr verschieden oder fehlend; Sporangium mit vertikalem Anulus und deutlichem Stomium; Sporen monolet, mit auffälligen Perisporien. Der Name ist aus dem Griechischen hergeleitet (drys, dryos - Eiche, ptéris - Farn).
Polypodiaceae, Tüpfelfarne, (Abb. 146): Terrestrische und epiphytische Farne, die insgesamt subkosmopolitisch verbreitet sind, jedoch mit der überwiegenden Mehrzahl der Arten in den Tropen und Subtropen vorkommen. Gametophyten dünn thallos, herzförmig. Sporophyten mit kriechenden Stämmchen; Wedelspreiten sehr verschieden ausgebildet, ungeteilt bis einfach fiedrig; Sori zumeist rundlich (Tüpfelfarne); Sporangium mit vertikalem Anulus; Sporen oft bohnenförmig und dreifaltig (trilet). Der Name verweist auf die vielen Blattreste an den Stämmchen (Griech.: polys - viel, pódion - Füßchen).
Übersicht der Hauptpilzgruppen
Ontogenie höherer Basidiomyceten, Agaricomycotina