Grünerlengebüsch

Grünerlengebüsch

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-26.3.17: Oberjoch-26.3.17:Abb Oberjoch verwendet:Landschaften verkleinert:Hochvogel-5.10.04.jpg

 

Abb. 491: Blick vom Iseler auf die Allgäuer Alpen mit dem Hochvogel im Hintergrung. Besonders an den Nordhängen, die im Bild im Schatten liegen, wachsen an wasserzügigen und versauerten Stellen Grünerlen. 5.10.2004, Orig.

 

 

 

 

Ektomykorrhizierte Gehölze des Grünerlengebüsches

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-18.5.17: Oberjoch-19.5.17:Abb Oberjoch verkleinert:Alnus viridis Neunerköpfl Gappenfeldalm-30.6.92b.jpg

Abb. 492: ​​ Bestand von Alnus alnobetula, Grünerle. Vom Neunerköpfl zur Gappenfeldalm bei Tannheim, 30.6.1992. Orig.

 

Alnus alnobetula (A. viridis), Grünerle

(Abb. 492, 493) Eu; bevorzugt an Hanglagen in der subalpinen Zone auf dauerfeuchten, mergelig tonigen und überwiegend sauren Böden bestandbildend. Daher ist das Grünerlengebüsch, Alnetum viridis, besonders weit in den Zentralalpen verbreitet. Hier ersetzt die Grünerle die Funktion der Latsche in den Kalk- und Dolomitalpen oberhalb der Waldgrenze. Als Hangbefestiger an der Waldgrenze von besonderer ökologischer Bedeutung. Gilt neuerdings als invasiv in Almwiesen; nur selten in tieferen Lagen auftretend; Charakterart des Grünerlenbusches (Alnetum viridis). Erlen leben in obligater Symbiose mit Frankien (Bakterien: Actinomyceten), die in Wurzelknöllchen eingeschlossen sind (s. Grauerle bei Ufergesellschaften). Die Grünerle hat mehrere spezifische Ektomykorrhizapilze (ECM), z.B.:

ECM-Mycobionten mit Alnus alnobetula, Grünerle

 

Tabelle 133: ECM-Mycobionten mit Alnus alnobetula, Grünerle:

Lactarius brunneohepaticus Grünerlenmilchling

Lactarius lepidotus Schuppenmilchling

Lactarius pusillus winziger Milchling

Russula alnetorum Grünerlentäubling

Cortinarius alnobetulae Grünerlenschleimkopf

Cortinarius badiovestitus Grünerlengürtelfuß

Cortinarius sinapizans Erlenhautkopf

 

Dikaryontenwirt (II, III) für den Rostpilz Me­lampsoridium alni (0, I: Larix). – An den Un­ter­­seiten absterbender Äste sind oft die auffäl­lig roten Flecken der spezifischen Peniophora au­rantiaca zu sehen. Morsche, am Boden lie­gen­de Äste werden oft trupp­weise von der gelben, großbecherigen Rut­stroe­mia bolaris und gele­gentlich von Ombrophila viola­cea, violetter Gallertkreiseling, besiedelt.

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-18.5.17: Oberjoch-19.5.17:Abb Oberjoch verkleinert:Alnus viridis BerlinBG-5.82b.jpg

Abb. 493: ​​ Weibliche Blütenstände (oben) und hängendes männliches, abgeblütes Kätzchen von Alnus alnobetula, Grünerle. Botan. Garten Berlin, 5.1982. Orig.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-12.5.16:  TüBG-12.5.16: TüBG aktuell-12.5.16:Alpinum Abb:ÖkoAlpinum Hochstaudenflur kompr:Salix glabra-10.5.02.jpg

Abb. 494: Fruchtende Salix glabra, Glanzweide. TüBG, 10.5.2002. Orig.

 

Salix glabra, Glanzweide, kahle Weide

(Abb. 494) Alp/Balk; auf Kalk und Dolomit der montanen und subalpinen Region; Charakterart des Glanzweidengebüsches (Salicetum glabrae).

Pilze: Dikaryontenwirt von Melam­psora larici epitea (0, I: Larix).

 

 

 

Krautiger Unterwuchs des Grünerlengebüsches

 

Athyrium distentifolium (A. alpestre), Alpenfrauenfarn

(Abb. 495) Eu/NAm; an halbschattigen bis lichten Standorten von Bergwäldern und in Hochstaudenfluren; überwiegend in der subalpinen und alpinen Zone; Charakterart der Alpenfrauenfarnflur (Calamagrostio villosae-Athyrietum distentifolii).

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-12.5.16:  TüBG-12.5.16: TüBG aktuell-12.5.16:Alpinum Abb:ÖkoAlpinum Hochstaudenflur kompr:Athyrium distentifolium Iseler-14.6.02.jpg

Abb. 495: Unterseite der Fiederchen mit runden Sori von Athyrium distentifolium, Alpenfrauenfarn. Oberjoch, Iseler, 14.6.2002. Orig..

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-18.5.17: Oberjoch-19.5.17:Abb Oberjoch verkleinert:Ranunculus platanifolius TüBG-29.5.02b.jpg

Abb. 496: Blühender Ranunculus platanifolius, platanenblättriger Hahnenfuß. TüBG, 29.5.2002. Orig.

 

Ranunculus platanifolius, platanenblättriger Hahnenfuß

(Abb. 496) Eu/W-Ruß; auf feuchteren, nährstoffreichen Böden der Hochstauden und Gebüsche von der montanen bis in die subalpine Zone; Charakterart des Grünerlenbusches (Alnetum viridis).

Pilze: Wirt für den echten Mehltau Erysiphe aquilegi­ae. ­– Haplon­tenwirt (0, I) von Uromyces dactylidis (II, III: Dactylis). – Pusteln an Blättern ruft der Brand Urocystis ranun­culi-auricomi hervor.

 

Rosa, Rose

100-200 NgemZ/subtrop, bes. arten­reich in W/ZAs; fast ausnahmslos bestachelte, som­mer­grüne, selten immergrüne Sträucher mit unpaarig ge­fiederten Blättern und ein- bis wenigblütigen Inflo­reszenzen; Blüten meist 5zählig mit vielen Staub- und Fruchtblättern; Karpelle in einen krugförmigen Blüten­becher eingesenkt, durch dessen Öffnung die Griffel hervorragen; zur Fruchtzeit wird der Blütenboden flei­schig (Hagebutte); Insektenbestäubung, Vogelverbrei­tung; Artsystematik sehr schwierig; seit al­ters her äußerst wichtige Zierpflanzengattung mit ei­ner unüber­sehbaren Fülle von Kultursorten und jährli­chen Neu­züch­tungen. Es werden mehrere Arten aufge­führt, die für das Gebiet nicht nachgewiesen, jedoch zu er­war­ten sind.

Pilze: Der Rosenmehltau, Podosphaera pan­nosa, ist auf Rosen spezialisiert und verursacht erheb­liche Schä­den auf Zierrosen. Daneben kommt er auf einigen Pru­nus-Arten (u.a. P. amygdalus, armeniaca, lau­ro­ce­ra­sus, persica) vor. – Rosen sind Wirte der autoecischen (0, I, II, III) Roste des Formenkreises von Phragmi­di­um mu­cronatum (Tabelle 34; Ph. fusiforme, mucro­natum, tuber­culatum).

 

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-18.5.17: Oberjoch-19.5.17:Abb Oberjoch verkleinert:Rosa pendulina Ifen-6.10.12c.jpg

Abb. 497: Frucht der Rosa pendulina, Gebirgsrose. Hoher Ifen, 6.10.2012. Orig.

 

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-18.5.17: Oberjoch-19.5.17:Abb Oberjoch verkleinert:Rosa pendulina Phragmidium fusiforme Vilsalpsee-11.7.95b.jpg

Abb. 498: Uredolager des Rostes Phragmidium fusifor­me auf Rosa pendulina, Gebirgsrose. Vilsalpsee, 11.7.1995. Orig.

 

 

Rosa pendulina (R. alpina), Gebirgsrose

(Abb. 497) MEu/Alp/Kauk; auf humosen bis steinigen Böden lichter Bergwälder und Krummholzformationen der montanen und subalpinen Zonen; selten in tieferen oder alpinen Lagen; charakteristisch z.B. für den Grünerlenbusch (Alnetum viridis).

Pilze: Wirt des autoecischen (0, I, II, III) Ro­stes Phrag­midium fusiforme (Phragmidium rosae-alpi­nae, Abb. 498).

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-12.5.16:  TüBG-12.5.16: TüBG aktuell-12.5.16:Alpinum Abb:ÖkoAlpinum Hochstaudenflur kompr:Geranium sylvaticum Steinplatte-10.6.03.jpg

Abb. 499: Geranium sylvaticum, Waldstorchschnabel. Steinplatte bei Lofer, 10.6.2003. Orig.

 

Geranium sylvaticum, Waldstorchschnabel

(Abb. 499) Eu/WAs/Sib; auf nährstoffreichen, lehmig-tonigen, zumeist auch feuchteren Böden von Wiesen, lichten Gebüschen und Gehölzen der montanen und subalpinen Bereiche; Charakterart der Quellstaudenflur (Chaerophyl­lo-Ranunculetum aconitifolii).

Pilze: Haplontenwirt (0, I) für Puc­cinia polygoni-amphibii (II, III: Polygonum amphi­bium; unklar ob weitere Poly­gonum-Arten als Wirte möglich sind). Wirt für die spezifischen, mikrozyklischen (III) Roste Puccinia morthieri und Puccinia geranii-silvatici, die bevorzugt in der montan-subalpi­nen Hö­hen­region auftreten, aber auch dort selten zu sein scheinen.

 

 

Viola biflora, gelbes Veilchen

(Abb. 500) Eu/NAs/Alas/RockyM; auf nähr­stoff­reichen und meist kalkhaltigen Böden der Fels- und Hochstaudenfluren, sowie im Latschen- und Grünerlengebüsch der subalpi­nen und alpinen Lagen.

Pilze: Wirt für die spezifischen Roste Puccinia alpi­na (III, Abb. 501) und Uredo alpestris (nur II). – Die Brandspo­ren­lager von Uro­cystis violae verursachen meist Blattstiel-Anschwel­lungen.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-20.5.17: Oberjoch-20.5.17:Abb Oberjoch verkleinert:Viola biflora Iseler-14.6.02.jpg

Abb. 500: Viola biflora, gelbes Veilchen. Oberjoch, Iseler, 14.6.2002. Orig.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-18.5.17: Oberjoch-19.5.17:Abb Oberjoch verkleinert:Viola biflora Puccinia alpina Iseler-27.6.08db.jpg

Abb. 501: Der artspezifische, mikrozyklische Rostpilz Puccinia alpina auf Viola biflora, gelbes Veilchen. Iseler, 27.6.2008. Orig.

 

Cortusa, Heilglöckchen

ca. 10 Alp/ZAs; Stauden mit grund­ständigen, lang gestielten Blättern und rundli­chen, ge­lappten Spreiten; Infloreszenz lang ge­stielt, doldig, mit hängenden, 5zähligen Blüten; Kelch und Krone glockig; Stamina basal häutig untereinan­der und mit der Krone verwachsen; Kapsel eiförmig, 5klappig öffnend; als be­son­dere Zierpflanzen an schattig-humo­sen Stand­orten verwendbar; Insektenbestäubung; nach dem Direktor des bo­tanischen Gar­tens in Pa­dua, J.A. Cortusi (+ 1593), be­nannt.

Pilze: Wirt für den falschen Mehltau Perono­spora cortusae. – Der spezi­fische Brandpilz Uro­cystis cortusae entwickelt sich in den Samen­anlagen und bildet Sporen in den Kapseln.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-18.5.17: Oberjoch-19.5.17:Abb Oberjoch verkleinert:Cortusa matthioli TüBG-5.5.02b.jpg

Abb. 502: Blütenstand von Cortusa matthioli, Alpen­glöc­kel. TüBG, 5.5.2002. Orig.

 

Cortusa matthioli, Alpenglöckel

(Abb. 502) Alp/Karp/Balk/As/Jap; auf feuchten, humos-nährstoffreichen, bevorzugt kalkhalti­gen Böden von Bergwiesen, Hochstaudenfluren, Zwerg­strauchgesellschaften, und Bachufern der subal­pinen Stufe, aber auch im montanen und alpinen Bereich zu finden; Charakterart der Hochstaudenfluren (Adenostylion).

 

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-12.5.16:  TüBG-12.5.16: TüBG aktuell-12.5.16:Alpinum Abb:ÖkoAlpinum Hochstaudenflur kompr:Chaerophyllum villarsii Iseler-13.6.02.jpg

Abb. 503: Chaerophyllum villarsii, Alpenkälberkropf. Oberjoch, Iseler. 13.6.2002. Orig.

 

Chaerophyllum villarsii, Alpenkälberkropf

(Abb. 503) In Süd- und Mitteleuropa auftretend; auf nährstoffreichen, kalkarmen, wechselfeuchten bis nassen Böden von Gewässerrändern, Hochstaudengesellschaften und Bergwiesen der hochmontanen, subalpinen und alpinen Lagen; Charakterart der Hochstaudenfluren (Adenostylion).

Pilze: Wirt für den spezi­fi­schen, mikro­zykli­schen (III) Rost Puccinia enormis.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-12.5.16:  TüBG-12.5.16: TüBG aktuell-12.5.16:Alpinum Abb:ÖkoAlpinum Hochstaudenflur kompr:Imperatoria ostruthium Alp Flix-30.6.02.jpg

Abb. 504: Bestand von Imperatoria ostruthium, Meisterwurz. Graubünden, Alp Flix, 30.6.2002. Orig.

 

Peucedanum ostruthium (Imperatoria), Meisterwurz

(Abb. 504) Alp/Cev/Pyr; auf nährstoff- und stickstoffreichen bis humosen, wechselfeuchten Böden von Hochstaudenfluren und in der kraut­reichen Begleitvegetation der Krummholzzone subalpiner und alpiner Höhen; Charakterart der Hochstaudenfluren (Adenostylion).

Pilze: Ha­plon­tenwirt (0, I) von Puccinia imperatoriae mammil­latae (II, III: Polygonum bistorta) und Wirt des mikro­zyklischen (III) Rostpilzes Puccinia imperatoriae.

 

Cicerbita ​​ (Mulgedium), Milchlattich

18 Eu/KlAs/Kauk; Milchsaft führende Rhi­zom­stauden mit wei­chen, wech­selständigen Blättern und rispigen Blü­ten­stän­den; Köpfchen mit zweireihigen Hüllchen und spreu­blattlo­sen Böden; Blüten alle zungenförmig, meist blau, aber auch gelb; Antheren geschwänzt; Achänen abgeflacht, nicht geschnäbelt und mit zweirei­hi­gen, ein­fa­chen Pap­pushaaren; Insektenbe­stäu­bung; Windver­brei­tung; mit einem altgrie­chischen Pflan­zenna­men benannt.

Pilze: Wirt für den echten Mehltau Golovino­my­ces cichorace­a­rum. Erysiphe ma­yo­rii var. cicerbi­tae kommt nur auf Cicerbita-Arten vor; die Sippe stellt wahrscheinlich eine eigene Art dar. – Wirte für den au­toe­cischen (0, I, II, III) Rostpilz Puccinia mulgedii.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-12.5.16:  TüBG-12.5.16: TüBG aktuell-12.5.16:Alpinum Abb:ÖkoAlpinum Hochstaudenflur kompr:Cicerbita alpina Iseler-7.78b.jpg

Abb. 505: Cicerbita alpina, Alpenmilchlattich. Iseler bei Oberjoch, 7.1978. Orig.

 

Cicerbita alpina, Alpenmilchlattich

(Abb. 505) EuGeb auf feuchten, nährstoffreichen, humosen und kalkhaltigen Böden halbschattiger bis freier Lagen in Hochstaudenfluren und Schluchtwaldgesellschaften der subalpinen Stufe, gelegentlich darunter; Charakterart der Alpenmilch­lattichflur (Cicerbitetum alpinae).

 

Senecio, Greiskraut, Kreuzkraut

ca. 2000 kosm; einjährige oder ausdauernde Kräuter, Lianen, Sukku­lente, Sträucher und Bäume mit wechselständigen Blättern; Hüllen zylindrisch mit einreihigen, basal häu­fig verwachsenen, zugespitzten und oft teilweise ge­schwärzten Hüllblättern, nicht selten auch von schup­pi­gen Hochblättern umgeben; Spreublätter fehlend; Zungenblüten weiblich oder steril, gelegentlich feh­lend, Röhrenblüten zwittrig; Pappus aus einreihigen, rauen, weißen (Name: Lat. senex, senis - Greis) bis gelblichen Haaren gebildet; Insektenbestäu­bung; Wind­ver­breitung.

Pilze: Wirte für die echten Mehltaue Golovino­my­ces cichoriace­arum und Podosphaera fusca. Golovino­my­ces fischeri ist nur von den annuel­len Senecio sylvaticus, S. vernalis, S. viscosus und S. vulgaris nachgewiesen. – Der Rostpilz Co­leo­sporium sene­cionis (0, I: Pinus; II, III: Senecio alpinus, erucifolius, jacobaea, fuch­sii, nemorensis, sylvaticus, viscosus, vulgaris) ist sehr häufig in der montanen und subalpi­nen Zone, wo Senecio fuchsii als bevorzugter Wirt auftritt. Die orange Pusteln der Basidienlager auf den Blattunterseiten sind sehr auffällig. Senecio-Arten be­wohnende Puccinien mit Di­karyophasen auf Carex (nackte Teleutolager, Teleutosporenstiele fest) und ihre Rückbil­dungs­formen können in dem Formenkreis der Puccinia schoeleria­na (P. senecionis acuti­formis, lagenophorae, uralen­sis) zusammenge­faßt werden.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-12.5.16:  TüBG-12.5.16: TüBG aktuell-12.5.16:Alpinum Abb:ÖkoAlpinum Hochstaudenflur kompr:Senecio alpestris Staufen-30.7.02.jpg

Abb. 506: Senecio fuchsii, Fuchs-Kreuzkraut. Hoch­staufen bei Bad Reichenhall, 30.7.2002. Orig.

 

Senecio fuchsii, Fuchs-Kreuzkraut

(Abb. 506) Eu/Kauk/Ural; auf wechselfeuchten, nährstoffreichen Böden von Berg­wäl­dern, Gehölzrändern und -lichtungen, von den Niede­rungen bis in den subalpinen Bereich; Charakterart der Fuchs-Greiskrautflur (Senecionetum fuchsii).

Pilze: Haplontenwirt (0, I) für Puccinia senecionis acuti­formis (II, III: Carex) und Wirt für den mikrozyklischen (III) Rost Puc­cinia uralensis. Wirt für den Rost Puccinia senecionis (I, III).

 

Ökologie von Senecio, Greiskraut, Kreuzkraut und Verwandte

 

Tabelle 134: Senecio-Arten, Greiskräuter, Kreuzkräuter und ihre bevorzugten Standorte:

In Feucht- und Moorwiesen

 ​​​​ Auf nährstoffreichen, durchnäßten Böden S. aquaticus, Wassergreiskraut

 ​​​​ Auf feuchten Wiesen, an Gewässerrändern, bis in den subalpinen Bereich S. alpinus, Alpengreiskraut

In Äckern, an Straßenrändern und in ruderalen Gesellschaften

 ​​​​ Auf offenen, bearbeiteten Böden S. vulgaris, Gartengreiskraut

 ​​​​ Auf nährstoffreichen, kalkarmen Böden, besonders in Sekundärstandorten S. viscosus, klebriges Greiskraut

 ​​​​ An Straßenrändern, Bahndämmen und Umschlagplätzen S. inaequidens, ungleichzähniges Greiskraut

In Wiesen

 ​​​​ Auf feuchten, kalk- und stickstoffreichen Böden von Feuchtwiesen Tephroseris helenitis, spateliges Greiskraut

 ​​​​ Auf wechselfeuchten Weiden, in Randgesellschaften und ruderalen Stellen S. jacobaea, Jakobsgreiskraut

In besonnten, trockeneren, kalkhaltigen Standorten S. erucifolius, raukenblättriges Greiskraut

In Wäldern

 ​​​​ In wechselfeuchten, Bergwäldern und Hochstaudenfluren S. hercynicus, Haingreiskraut; S. ovatus, Fuchs-G.

Auf kalkarmen, sauren Waldböden S. sylvaticus, Waldgreiskraut

In subalpinen und alpinen Lagen

 ​​​​ Auf kalkhaltigen, aber auch versauerten, felsigen Böden alpiner Matten S. doronicum, Gemswurzgreiskraut

 ​​​​ Auf kalkarmen, felsigen Böden alpiner Matten und Rasen S. carniolicus, Krainer Greiskraut

 

Weitere Arten siehe unter:

Caltha palustris, Sumpfdotterblume (s. Feucht­wiesen)

Primula elatior, Schlüsselblume (s. Buchen-Tannenwälder)

Salix waldsteiniana, Bäumchenweide (s. Latschengürtel)

Saxifraga rotundifolia, rundblättriger Steinbrech (s. Latschengürtel)

Silene vulgaris, Leimkraut (s. Hochstauden)

Vaccinium myrtillus, Heidelbeere

Veratrum album, weißer Germer (s. Feuchtwiesen)

 

 

 

Grünerlengebüsch

 

 

​​ ECM-Vegetation im subalpinen und hochmontanen Bereich, die den Latschengürtel zumeist an versauerten und vernässten Stellen ersetzt

 

​​ Schutzfunktion gegen Erosion

 

​​ Expandiert in nicht mehr intensiv genutzte Almweisen