Verwachsenkronblättrige im Arboretum

Verwachsenkronblättrige im Arboretum

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-23.2.16:  TüBG-24.2.16:Abb-24.2.16:Abb4 verkleinert-#.12.15:Arboretum 52-70.jpg

Abb. 136: Arboretum des Tübinger Botanischen Gartens. Die Reviernummern von Familien mit verwachsen­kronblättrigen Gehölzen wurden eingetragen: Ebenholzgewächse (52), Storaxgewächse (53), Schmetterlingssträucher (55), ​​ Ölbaumgewächse (56), Lippenblütler (57), Eisenkrautgewächse (62), Trompetenbäume (66), Rachenblütler (67), Baumschlingengewächse (68), Geißblattgewächse (69) und Körbchenblütler (70). ​​ Google-Satelli­ten­auf­nahme von 2007.

 

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Abb. 137: Lotuspflaumenbaum, Diospyros lotus, Ebenaceae, im Arboretum. Orig. 1.5.2007.

 

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Abb. 138: Blüten des Lotuspflaumenbaumes, Dios­pyros lotus, Ebenaceae. Orig. 30.5.1991.

 

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Abb. 139: Früchte des Lotuspflaumenbaumes, Dios­pyros lotus, Ebenaceae. Orig. 2.9.2010.

 

52 Ebenaceae, Ebenholzgewächse

(Abb. 137-139). Familie der Ericales (Erica­artige Gewächse) mit 2-4 Gattungen und etwa 500 Arten von Bäumen und wenigen Sträuchern, die überwiegend tropisch/subtropisch, sowie in West- und Ostasien, Südafrika und Australien verbreitet sind. Hauptvorkommen in SO-Asien. Blätter meist einfach, glattrandig, nebenblattlos und wechselständig. Blüten 3-7zählig, meist eingeschlechtig und zweihäusig verteilt; K ausdauernd, auch an der Frucht vorhanden; C sympetal; A einfach, doppelt oder vermehrt; G(2-16) oberständig, gefächert; meist 1 Samenanlage pro Fach. Name nach der antiken Bezeichnung für Ebenholz. Dieses harte und dunkle Holz stammt von mehreren Arten der Hauptgattung Diospyros, z.B. D. ebenum.

Phylogenie: Nach molekularen Daten nächst verwandt mit den Sapotaceae und Maesaceae. Diese, zusammen mit den Theophrastaceae, Primulaceae und Myrsinaceae, ein Monophylum innerhalb der Ericales bildend (Anderberg et al. 2002).

 

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Abb. 140: Revier der Storaxgewächse, Styracaceae, mit dem japanischen Flügelstorax, Pterostyrax hispida, im Arboretum. Orig. 4.7.2006.

 

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Abb. 141: Schneeglöckchenbaum, Halesia carolina, Storaxgewächse, Styracaceae. Orig. 9.5.2002.

53 Styracaceae, Storaxgewächse

(Abb. 140, 141). Früher Familie der Ebenales (Ebenholzartige Gewächse), jetzt der Ericales (Ericaartige Gewächse) mit 12 Gattungen und etwa 180 Arten von Bäumen und Sträuchern, die im Mediterrangebiet, in SO-Asien, Nord­amerika und der Neotropis verbreitet sind. Blätter einfach, ganzrandig, nebenblattlos und wechselständig, oft mit Stern- und Schildhaaren. Blüten zwittrig, radiär, meist 4-5zählig; K ausdauernd, röhrig, kurzzipfelig; C sympetal, oft nur basal kurz verwachsen; A episepal, gelegentlich 2-3kreisig, mit C verbunden, oft mit Filamentröhre; G(3-5) ober- bis unterständig. Steinfrucht oder Kapsel. Pflanzen oft mit Harzen in der Rinde. Name nach der grie­chischen Bezeichnung für den Storaxbaum. Lieferanten der Benzoeharze. Einige Arten dienen als Ziergehölze. Gattungsauswahl: Halesia, Pterostyrax, Sinojackia, Styrax. Phylogenie: Nach molekularen Daten sind die Styracaceae die Schwe­sterfamilie der Diapensiaceae. Zusammen mit den Symplocaceae bilden diese ein Monophylum der Ericales (Fritsch et al. 2001).

 

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Abb. 142: Revier der Efeugewächse, Araliaceae, mit Aralia elata im Arboretum. Araliaceae. Orig. 1.5.2007.

 

Abb. 143: Familien der Araliales: Graphische Darstellung eines Sequenzvergleiches des Plastidengenoms. Kompiliert und verändert nach RICE et al. (1997) unter Verwertung der Daten von Chase et al. (1993).

54 Araliaceae, Efeugewächse

(Abb. 142-144). Familie der Apiales (Doldenblütlerartige Gewächse) mit ca. 40 Gattungen und 1500 Arten von Holzgewächsen, seltener Kräutern, die annähernd weltweit verbreitet sind. Blätter einfach oder zusammengesetzt, mit scheidiger Stielbasis. Blüten meist klein, 5-4-zählig, A meist 5, G unterständig, meist (5-2), selten 1; Trauben-, Köpfchen- oder Doldenblütenstände. Reich an Polyinen und Triterpensaponinen. Mit einem franko-kanadischen Namen, Aralie, benannt. Gattungsauswahl: Acanthopanax, Aralia, Cussonia, Fatsia, Hedera, Kalopanax, Oreopanax, Panax, Schefflera, Tetrapanax.

Systematik und Phylogenie: Nächst verwandt mit den Apiaceae und von diesen nicht klar zu trennen. Enthalten nach molekularen Phylogenien auch die Hydrocotyloideae, die traditionell den Umbelliferen zugeordnet wurden (Plunkett et al. 2004).

 

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Abb. 144: Ostasiatische Fingeraralie, Acanthopanax divaricatus, mit vorjährigen Fruchtständen im Arboretum. Efeugewächse, Araliaceae. Orig. 1.5.2007.

55 Buddlejaceae, Schmetterlingsstrauchgewächse

(Abb. 145). Familie der Lamiales (Lippenblütige Gewächse) mit 5-10 Gattungen und etwa 150 Arten von Bäumen und Sträuchern, die in den Tropen und Subtropen verbreitet sind; artenreich in Südafrika und Madagaskar; in Australien und auf den pazifischen Inseln fehlend. Blätter einfach, zwischen den Blattbasen oft Scheidenöhrchen (Auriculae), meist gegen- bis quirlständig, selten wechselständig. Blüten radiär bis schwach zygomorph, meist 4-, selten 5zählig, tetrazyklisch sympetal; K röhrig, gelappt; A 4, 1 Staminodium; G(2) oberständig, 2fäche­rig, mit vielen Samenanlagen. Meist Kapsel­frucht. Enthalten mehrere wichtige Zierpflanzen. Nach dem englischen Botaniker Adam Buddle (~1660-1715) benannt. Phylogenie: Die Gattungen der Buddlejaceae wurden traditionell zu den Logania­ce­ae gestellt, dann als eine eigene Familie aus­geschieden. Nach molekularphylogenetischen Hypothesen sind sie aber mit den Scro­phulariaceae nächst verwandt, bzw. in diesen enthalten (Oxelmann et al. 1999).

 

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Abb. 145: Krauser Schmetterlingsstrauch, Buddleja crispa, Schmetterlingsstrauchgewächse, Buddlejaceae. Orig. 24.6.2007.

 

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Abb. 146: Revier der Ölbaumgewächse, Oleaceae, im Arboretum. Orig. 17.5.2006.

56 Oleaceae, Ölbaumgewächse

(Abb. 146-149). Traditionell einzige Familie der Oleales (Ölbaumartige Gewächse), jetzt den Lamiales (Lippenblütlerartige Gewächse) zugeordnet. Die Familie umfaßt ca. 30 Gattungen und etwa 600 Arten von Bäumen, Sträuchern und verholzenden Kletterpflanzen, die annähernd weltweit verbreitet sind, aber in den nördlichen Gebieten der nördlich gemäßigten Zone fehlen. Blätter einfach bis gefiedert, ohne Nebenblätter, meist gegenständig. Blüten radiär, meist K4 C4 A2 G(2); C überwiegend sympetal, selten chori- oder apetal; A typisch 2; G synkarp, oberständig. Fruchttypen variabel: Beere, Nuss, Kapsel, Steinfrucht. Die Familie enthält wichtige Holzlieferanten und Ziergehölze. Name Latein. für olea - Öl (Ölbaum).

 

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Abb. 147: Japanischer Schneeflockenstrauch, Chionanthus retusus, Ölbaumgewächse, Oleaceae. Orig. 1.5.2007.

 

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Abb. 148: Blüten von Ölbaumgewächsen, Oleaceae. 1, 2 Zwittrige Forsythienblüte mit Kelch- und Kronblättern, Forsythia suspensa, 2 Blütenlängsschnitt. 3-5 Blüten der Esche, Fraxinus excelsior, ohne Kelch- und Kronblätter; 3 männlicher Blütenstand, 4 einzelne männliche Blüte; 5 zwittrige Blüte. K Kelch, C Krone, A Staubblätter, G Fruchtknoten. Orig.

Gattungs­auswahl: Abeliophyllum, Chionanthus, Forsythia, Fraxinus, Jasminum, Ligustrum, Olea, Osmanthus, Phillyrea, Schrebera, Syringa.

Phylogenie: Nach molekularen Daten gehören die Oleales als Monophylum zu den Lami­ales (Wallander et Albert 2000).

 

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Abb. 149: Blütenstand des afghanischen Flieders, Syringa afghanica, Oleaceae. Orig. 17.5.2006.

57 Lamiaceae, Lippenblütler

(Abb. 150, 151). Familie der Lamiales (Lippenblütlerartige Gewächse) mit ca. 250 Gattungen und etwa 6700 Arten von Kräutern, Sträuchern, selten auch Bäumen, die kosmopolitisch verbreitet sind. Blätter meist einfach, ohne Nebenblätter, gegenständig. Stängel meist vierkantig. Blüten zygomorph, meist 5zählig, tetrazyklisch sympetal; K(5) [C(5) A4] G(2); K 5zipfelig, oft 2lippig; C 5lappig, lippenförmig; A 4 oder 2 und 2 Staminodien; G aus 2 Fruchtblättern, aber als 4teilige Klausenfrucht ausgebildet: 4 einsamige Teilfrüchte; Griffel in der zentralen Einkerbung der 4 Teilfrüchte inseriert. Pflanzen mit vielfältigen ätherischen Ölen, darunter auch toxische, wie Campher, Perillaketon, Pinocamphon, Pulegon, Thujon; daneben auch nichtflüchtige diterpenoide Bitterstoffe (Carnosol = Pikrosalvin, Marrubin); mehrere Arten für Gewürze verwendet. Familie mit vielen Zierpflanzenarten. Der Name ist von Lamium, Taubnessel, (Griech. lamós - Schlund, Rachen; bzw. Lat.: labium - Lippe) abgeleitet. Gattungs­auswahl von Gehölzen oder verholzender Vertreter: Cleroden­drum, Lavandula, Perovskia, Rosmarinus.

Phylogenie: Die Lippenblütler sind ein molekular gut abgesichertes Monophylum (Wagstaff et Olmstead 1997).

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-29.12.15: Botan. Garten-29.12.15:Arboretum Fam verkleinert-28.12.15:Arboretum Lamiaceae Perovskia abro-17.9.04.jpg

Abb. 150: Meldenblättrige Perowskie, Perovskia atriplicifolia, Lippenblütler, Lamiaceae, im Arboretum. Orig. 17.9.2004.

 

 

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Abb. 151: Meldenblättrige Perowskie, Perovskia atriplicifolia, Lippenblütler, Lamiaceae, im Arboretum. Orig. 17.9.2004.

 

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Abb. 152: Taubenbaum, Davidia involucrata, im Arboretum. Orig. 17.5.2006.

 

58 Davidiaceae, Taubenbaumgewächse

(Abb. 152-154). Familie der Cornales (Hartriegelartige Gewächse) mit 1 Gattung und 1 Baumart, die in Westchina vorkommt. Blätter einfach, ohne Nebenblätter, wechselständig. Blütenstand kopfig, von 2 großen, auffällig weiß gefärbten Hochblättern ("handkerchief tree") umgeben; Blüten apetal, zwittrig oder männlich; zwittrig: A15-25 G(6-8); männlich: A1-12. Name zu Ehren des französischen Missionars und Botanikers Abbé Armand David (1826-1900), der im 19. Jh. in China sammelte. Phylogenie: Nach molekularen Daten wird Davidia auch zu den Nyssaceae (Cornales) gestellt (Fan et Xiang 2003).

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-21.12.15: Botan. Garten-21.12.15:Abb2 Familien verkleinert:Davidiaceae.jpg

Abb. 153: Blüten und Blütenstände des Taubenbaumes, Davidia involucrata. 1, 2 männliche Blütenstände mit vielen Staubblättern. 3 zwittrige Blüte mit basalen, weitgehend abgefallenen Staubblättern und einem terminalen Fruchtknoten (G). Gr Griffel. Orig.

 

 

Abb. 154: Familien der Cornales: Dendrogramm nach Sequenzen des Plastidengenoms. Kompiliert und verändert nach RICE et al. (1997) unter Verwertung der Daten von Chase et al. (1993).

59 Rutaceae, Rautengewächse

(Abb. 114, 156, 157). Familie der Sapindales (Seifenbaumartige Gewächse), früher Rutales (Rautenartige Gewächse), mit ca. 160 Gattungen und 2000 Arten von Bäumen und Sträuchern, selten Kräutern, die weltweit, mit Ausnahme der kühleren und kalten Gebiete der nördlich gemäßigten Zone, verbreitet sind. Blätter meist wechselständig, durchscheinend punktiert (Öldrüsen: Geruch!). Blüte freiblättrig, meist zwittrig, 2-5-zählig, radiär; A meist obdiplostemon, Diskus intrasta­minal, G meist (4-5). Reich an verschiedenen Inhaltsstoffgruppen: Ätherische Öle, Alkaloide, lipophile Flavono­ide, Furanocu­ma­rine (Psoralene) und Pyrano­cumarine, scharfschmeckende Säureamide, triterpenoide Bitterstoffe. Name nach der alten lateinischen Benennung, ursprünglich vom Griech. ryte - Raute, abgeleitet. Gattungs­auswahl: Choisya, Citrus, Orixa, Poncirus, Skimmia.

Phylo­genie: Nach molekularen Daten sind die Meliaceae die Schwesterfamilie der Rutaceae (Groppo et al. 2008).

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-29.12.15: Botan. Garten-29.12.15:Arboretum Fam verkleinert-28.12.15:Arboretum Rutaceae-4.11.2006b.jpg

Abb. 156: Revier der Rautengewächse, Rutaceae, im Arboretum. Orig. 4.11.2006.

 

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Abb. 157: Blüten des ostasiatischen Strauches Orixa japonica, Rautengewächse, Rutaceae. Orig. 15.5.2002.

60 Sapindaceae, Seifenbaumgewächse

(Abb. 158-160). Familie der Sapindales (Seifenbaumartige Gewächse) mit ca. 140 Gattungen und etwa 1600 Arten von Bäumen und Sträuchern, selten Kräutern, die in den Tropen und Subtropen, sowie in Ostasien, Australien und Neuseeland verbreitet sind. Blätter meist wechselständig, gefiedert bis einfach. Blüten meist zwittrig, radiär bis zygomorph, K5 frei oder verwachsen; C meist 5-3; G meist (3), extrastaminaler Diskus schräg. Samen häufig mit Arilli, die unreif giftig sein können (enthalten L-Hypoglycin A, das den Fettsäureabbau hemmt). Der Name setzt sich aus den lateinischen Bezeichnungen für Seife (sapo) und Indien (India) zusammen. Gattungs­auswahl: Cardiospermum, Dodonaea, Koelreuteria, Litchi, Nephe­lium, Sapindus, Xanthoceras. Nach molekularphylogenetischen Vorstellungen auch: Acer, Aesculus.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-29.12.15: Botan. Garten-29.12.15:Arboretum Fam verkleinert-28.12.15:Arboretum Sapindaceae Xanthoceras sorbifolia-1.5.07.jpg

Abb. 158: Blütenstand vom Gelbhorn, Xanthoceras sorbifolium, Sapindaceae. Orig. 1.5.2007.

 

Phylogenie: Nach molekularphylogenetischen Hypothesen werden die Aceraceae und Hippocastanaceae in die Sapindaceae eingeschlossen (Savolainen et al. 2000).

 

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Abb. 159: Blüte vom Blasenbaum, Koelreuteria paniculata, Seifenbaumgewächse, Sapindaceae. 1 Blütenlängsschnitt. 2 einzelnes Kronblatt. 3 Längsschnitt durch den Fruchtknoten. 4 Blütendiagramm. K Kelch, C Krone, Ne Nektarium, A Staubblätter, Di Diskus, G Fruchtknoten, Sa Samenanlage. Orig.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-29.12.15: Botan. Garten-29.12.15:Arboretum Fam verkleinert-28.12.15:Arboretum Sapindaceae Koelreuteria-18.2.2003.jpg

Abb. 160: Aufgesprungene Frucht mit einem Samen vom Blasenbaum, Koelreuteria paniculata, Seifenbaumgewächse, Sapindaceae. Orig. 18.2.2003.

61 Malvaceae, Malvengewächse

(Abb. 161, 162). Familie der Malvales (Malvenartige Gewächse), im traditionellen Umfang mit 80-85 Gattungen und etwa 1000-1500 Arten von Bäumen, Sträuchern und Kräutern, die, mit Ausnahme der nördlichen Regionen der Nordhemisphäre, subkosmopolitisch verbreitet sind; besonders artenreich in den Tropen. Blätter einfach, oft mit Sternhaaren, ohne Nebenblätter, wechselständig. Blüte meist K5 C5 A∞ G(5-∞); oft mit Außenkelch; C frei oder höchstens basal verwachsen; Filamente zu Röhre vereint; Antheren monothezisch. Schleimzellen in Rinde und Mark. Name von der alten lateinischen Bezeichnung der Gattung abgeleitet. Gattungsauswahl holziger Vertreter: Goethea, Gossypium, Hibiscus, Pavonia.

 

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Abb. 161: Blüte vom strauchigen Eibisch, Hibiscus syriacus, Malvengewächse, Malvaceae. Orig. 30.7.2002.

Systematik und Phylogenie: Bombacaceae, Malvaceae, Sterculiaceae und Tiliaceae gelten in der herkömmlichen Systematik als nah verwandt. Das wird durch molekularphylogenetische Daten nachdrücklich unterstützt (Alverson et al. 1999). Diese Taxa werden daher auch zu einer Superfamilie Malvaceae zusammengefasst.

 

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Abb. 162: Früchte vom strauchigen Eibisch, Hibis­cus syriacus, Malvengewächse, Malvaceae. Orig. 4.11.2006.

62 Verbenaceae, Eisenkrautgewächse

(Abb. 163). Familie der Lamiales (Lippenblütlerartige Gewächse) mit ca. 30 Gattungen und etwa 1000 Arten von Bäumen, Sträuchern, Lianen und Kräutern, die überwiegend in den Tropen und Subtropen verbreitet sind; wenige Arten in den gemäßigten Zonen. Blätter meist einfach bis geteilt, ohne Nebenblätter, überwiegend gegenständig, seltener quirlig oder wechselständig. Blüten meist zygomorph, oft 5-4zählig, überwiegend zwittrig; K verwachsenblättrig, gelappt bis gezähnt; C meist mit langer, auch gekrümmter Röhre und lappigem Kronsaum; A meist 4 (auch 2) und 1, 2, 3 Staminodien; G meist (2) oberständig, 2-, auch 4fächerig, pro Fach 1 bis 2 Samenanlagen. Oft Steinfrucht. Triterpensäuren (Lan­taden) sollen hepatotoxisch wirken. Die Familie enthält wichtige tropische Holzlieferanten und mehrere bewährte Zierpflanzenarten und Hybriden. Benennung nach dem lateinischen Namen des Eisenkrautes. Systematik und Phylogenie: Die Familie ist nahe mit den Lamiaceae verwandt. Die Gattungen Caryopteris ​​ und Clerodendrum ​​ werden nach molekularphylogenetischen Hypothesen zu den Lamiaceae gestellt (Cantino et al. 1992).

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-29.12.15: Botan. Garten-29.12.15:Arboretum Fam verkleinert-28.12.15:Arboretum Lamiaceae Clerodendrum trich-5.10.2002.jpg

Abb. 163: Früchte vom chinesischen Losbaum, Clerodendrum trichotomum, früher Verbenaceae, jetzt Lippenblütler, Lamiaceae. Die roten Kelche sind ausdauernd und die blauen Früchte lassen den zweiblättrigen Fruchtknoten erkennen. Orig. 5.10.2002.

 

63 Actinidiaceae, Kiwigewächse, Strahlengriffelgewächse

(Abb. 164-166). Familie der Ericales (Teeartige Gewächse) mit 3 Gattungen und ca. 300 Arten von holzigen, oft windenden Gewächsen, die in der Neotropis und besonders in Asien von den tropischen Gebieten bis NO-Asien verbreitet sind. Blätter wechselständig ohne Stipeln. Blüten zwittrig oder eingeschlechtig, spirozyklisch/zyklisch, K5 C5 A∞ G∞-3, Fruchtblätter teilweise bis ganz verwachsen, Griffel strahlig spreizend (Name, Griech.: aktis - Strahlen) bis verwachsen; Beerenfrüchte; Arillus bildet saftiges Fruchtfleisch.

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Abb. 164: Revier der Kiwigewächse, Actinidiaceae, im Arboretum. Für die Lianen mußten Kletterstangen aufgestellt werden. Orig. 5.10.2002.

 

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Abb. 165: Kiwi-Sorte Ambrosia, Actinidia arguta cv. Ambrosia, Actinidiaceae. Orig. 5.10.2002.

 

Systematik und Phylogenie: Bereits 1991 hat Huber auf die wichtigen Merkmale (Porenantheren, unitegmische Samenanlagen, zelluläre Endospermbildung, Samenschale nach dem Ericaceentypus, endosperm­reiche Samen) hingewiesen, in denen die Actinidiaceae mit den Ericales übereinstimmen. Molekularphylogenetisch gehören die Actini­diaceae zu den Ericales (Geuten et al. 2004). In molekularen Den­drogrammen bildet die Familie mit den Sarra­ceniaceae und Roridulaceae eine monophyle­tische Gruppe. Gattungen: Actinidia, Clematoclethra, Saurauia.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-30.12.15: Botan. Garten-30.12.15:Arboretum Fam verkleinert-30.12.15:Arboretum Thymelaeceae et-24.2.04b.jpg

Abb. 166: Reviere im Arboretum, von links nach rechts: Kiwigewächse, Actinidiaceae; Seidelbastgewächse, Thymelaeaceae; Lindengewächse, Tiliaceae; Schmetterlingsblütler, Fabaceae. Orig. 24.9.2004.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-29.12.15: Botan. Garten-29.12.15:Abb4 Fam verkleinert-#.12.15:Arboretum Thymelaeaceae Daphne pontica-8.5.02.jpg

Abb. 167: Pontischer Seidelbast, Daphne ponticum, Seidelbastgewächse, Thymelaeaceae, im Arboretum. Orig. 8.5.2002.

 

64 Thymelaeaceae, Seidelbastgewächse

(Abb. 166, 167). Früher einzige Familie der Thymelaeales (Seidelbastartige), jetzt den Malvales (Malvenartige Gewächse) eingegliedert. Familie mit ca. 50 Gattungen und etwa 900 Arten von Sträuchern, selten Bäumen, die subkosmopolitisch verbreitet sind und besonders artenreich in Afrika vorkommen. Blätter einfach, ganzrandig, ohne Stipeln, meist wechselständig, seltener gegenständig. Blüten radiär, meist zwittrig, 4-5zäh­lig, mit becherförmiger Blütenachse bzw. röhrig verwachsenen Kelch- und Kronblättern; Kronzipfel meist schuppenförmig und in der Blütenröhre eingesenkt oder fehlend, selten petaloid; A meist diplostemon, aber auch haplostemon, ausnahmsweise ∞ oder 2, Filamente meist mit Kronröhre verwachsen; G(2-5) selten (-12) oberständig, einkammerig oder gefächert, mit einfachem Griffel; Frucht vielfältig: Nuss, Beere, Steinfrucht, Kapsel. Enthalten diterpenoide Giftstoffe (Daphnan, Daph­netoxin, Mezerin). Einige Arten werden als Ziersträucher verwendet. Name griechischer Herkunft: thymelaia - Purgierstrauch; von thymos - Thymian, elaios - wilder Ölbaum: Frucht Oliven-ähnlich. Gattungsauswahl: Dais, Daphne, Edgeworthia, Passerina, Thymelaea.

Phylogenie: Die Thymelaeaceae stehen nach molekularphylogenetischen Hypothesen in basaler Position der Malvales (Bayer et al. 1999).

 

65 Hypericaeae, Johanniskrautgewächse

(Abb. 168, 169). Traditionell Familie der Theales (Teeartige Gewächse), jetzt der Malpighiales, mit 9 Gattungen und etwa 550 Arten von Bäumen, Sträuchern und Stauden, die subkosmopolitisch verbreitet sind. Blätter einfach, ganzrandig und fast immer gegenständig. Blüten radiär, zwittrig; K und C freiblättrig; A∞, in 5-2 Bündeln; Frucht meist eine gefächerte Kapsel, selten eine Beere oder Steinfrucht. Pflanzen mit ätherischem Öl in schizogenen Öldrüsen, Flavonoiden (auch Biflavonoide), Gerbstoffe (Procyanidine), Anthrachinon-Derivate (Hypericin), Phenolsäuren, Xanthone; antibakteriell wirkt das Phloroglucin­de­rivat Hyperforin. Der Name ist aus dem Griechischen hergeleitet: "auf der Heide wach­send". Gattungsauswahl: Hypericum, Vismia.

Systematik und Phylogenie: Die Familie ist hier im engen Sinne definiert; häufig wurde sie früher in die größere Familie der Guttiferae (Clusiace­ae) mit­einbezogen. Nach molekularen Stamm­bäumen sind die Hypericaceae die Schwestergruppe der Podostemaceae. Diese bilden mit den Clusiaceae und Bonneticaceae ein Monophylum innerhalb der Malpighiales (Wurdack et Davis 2009).

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-30.12.15: Botan. Garten-30.12.15:Arboretum Fam verkleinert-30.12.15:Arboretum Hypericaceae H.calycinum calyc-3.7.02b.jpg

Abb. 168: Kelchiges Johanniskraut, Hypericum calycinum, Johanniskrautgewächse, Hypericaceae. Orig. 3.7.2002.

 

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Abb. 169: Fruchtendes Blut-Johanniskraut, Hypericum androsaemum, Johanniskrautgewächse, Hypericaceae. Orig. 17.9.2004.

 

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Abb. 170: Reviere im Arboretum: Trompetenbaumgewächse, Bignoniaceae, im Vordergrund und Geißblattgewächse, Caprifoliaceae, im Hintergrund. Orig. 7.10.2005.

66 Bignoniaceae, Trompetenbaumgewächse

(Abb. 170-172). Familie der Lamiales (Lippenblütlerartige Gewächse) mit ca. 100 Gattungen und etwa 800 Arten von Bäumen, Sträuchern, Lianen und wenigen Stauden, die überwiegend in den Tropen und Subtropen verbreitet sind, aber auch bis ins südliche Nordamerika, nach Ostasien und Ostaustralien vorkommen. Blätter meist zusammengesetzt, ohne Nebenblätter, oft mit basalen Blattstieldrüsen, gegenständig. Blüten zygomorph, zwittrig, 5zählig, tetrazyklisch sympetal; C verwachsen, glockig oder trichterig, 5lap­pig bis 2lippig; A meist 4 mit einem Sta­minodium, selten noch 5, oder schon 2 (Catalpa); G(2) oberständig, 2fächerig, mit ∞ scheidewandständigen Samenanlagen; Diskus ring- bis becherförmig. Kapselfrucht. Samen oft geflügelt oder mit Haarschopf. Die Familie enthält mehrere wichtige Holzlieferanten und Zierpflanzenarten. Nach dem Mönch Jean-Paul Bignon (1662-1743) benannt. Gattungsauswahl: Bignonia, Campsis, Catalpa, Crescentia, Cybistax, Jacaranda, Kigelia, Spathodea, Tabebuia, Tecoma.

Phylogenie: Nach molekularphylogenetischen Hypothesen verwandt mit den Verbenaceae und Lamiaceae (Olmstead et al. 2000); in manchen Dendrogrammen auch paraphyletisch.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-30.12.15: Botan. Garten-30.12.15:Arboretum Fam verkleinert-30.12.15:Arboretum Bignoniaceae Catalpa bign-6.7.2002.jpg

Abb. 171: Blütenstand des Trompetenbaumes, Catalpa bignonioides, Trompetenbaumgewächse, Bigno­niaceae. Orig. 6.7.2002.

67 Scrophulariaceae, Rachenblütler ​​ 

(Abb. 172, 173). Traditionell die Typusfamilie der Scrophulariales (Rachenblütige Gewächse), jetzt den Lamiales (Lippenblütige Gewächse) eingegliedert. Früher enthielt die Familie ca. 220 Gattungen und etwa 3000 Arten, überwiegend von Kräutern, seltener Sträucher, Lianen oder Bäume, die weltweit verbreitet sind, aber in der nördlich gemäßigten Zone am artenreichsten vertreten sind. Arten mehrerer Gattungen sind Halbparasiten auf anderen Angiospermen, die deren Wasserleitsysteme zur eigenen Wasserversorgung benutzen. Einige Arten vollparasitisch, heterotroph und nächst verwandt mit den parasitischen Orobanchen. Blätter wechsel- oder gegenständig, ohne Nebenblätter. Blüten annähernd radiär bis stark zygomorph (Rachenblüten), meist fünfzählig, tetrazyklisch sympetal; A von 5 auf 2 reduziert; G(2) oberständig, mit vielen Samenanlagen. Die Familie enthält einige pharmazeutisch sehr wichtige Arten (Digitalis) und viele Zierpflanzenarten. Der Name ist aus dem Lateinischen hergeleitet (scrophulae - Halsdrüsengeschwulst).

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Abb. 172: Familien und Gattungen der Scrophulariales und Verwandter: Dendrogramm einer kombinierten Auswertung von Plastidengenomen (rbcL und ndhF). Nach Olmstead et Reeves (1995).

 

Gattungsauswahl mit holzigen oder verholzenden Vertretern: Myoporum, Nemesia, Paulownia, Phygelius.

Phylogenie: Durch molekularphylogenetische Daten sind die Scrophulariaceae in Umfang und Inhalt stark verändert worden (Abb. 172). Viele früher in der Familie geführten Gattungen werden jetzt zu den Veronicaceae (Plantaginaceae im erweiterten Sinne) gestellt. Dafür sind die Buddlejaceae, Myoporoceae und Selaginaceae in den Scrophulariaceae aufgegangen. Paulownia wird auch in eine eigene Familie, Paulowniaceae, gestellt (Nie et al. 2006).

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-30.12.15: Botan. Garten-30.12.15:Arboretum Fam verkleinert-30.12.15:Arboretum Paulowniaceae P.fortunei-17.5.2006.jpg

Abb. 173: Blütenstand eines Kaiserbaumes, Paulownia fortunei, Rachenblütler, Scrophulariaceae, im Arboretum. Orig. 17.5.2006.

 

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Abb. 174: Griechische Baumschlinge, Periploca graeca am Klettergestell, Baumschlingengewächse, Periplocaceae, im Arboretum. Orig. 5.6.2006.

68 Periplocaceae, Baumschlingengewächse

(Abb. 174, 175). Familie der Gentianales (Enzianartige Gewächse) mit ca. 30 Gattungen und etwa 180 Arten von Milchröhren führenden Knollengeophyten und holzigen Lianen (Name: Griech. perí - um, herum, plokein - schlingen), die in den Tropen und Subtropen der alten Welt verbreitet sind. Blätter einfach und gegenständig. Blüten radiär, meist mit Nebenkronen. Antheren mit 4 Pollensäcken, Pollen in Tetraden; Translatoren löffelförmig, ohne Klemmkörper, aber mit Klebscheiben; der Pollen fällt aus den Antheren auf die Translatoren (Vgl. Teil 2, Abb. 302). Systematik: Nächst verwandt mit den Apocynaceae und meist in diese Familie einbezogen.

 

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-31.12.15: Botan. Garten-30.12.15:Abb4 Fam verkleinert-#.12.15:Arboretum Periplocaceae P.graeca-4.7.06b.jpg

Abb. 175: Griechische Baumschlinge, Periploca graeca, Baumschlingengewächse, Periplocaceae, im Arboretum. Orig. 4.7.2006.

 

69 Caprifoliaceae, Geißblattgewächse

(Abb. 178). Familie der Dipsacales ​​ (Kardenartige Gewächse) mit 5 Gattungen und etwa 220 Arten von Sträuchern, selten Stauden, Lianen und kleinen Bäumen, die subkosmopolitisch verbreitet sind; Schwerpunkt der Verbreitung in der nördlich gemäßigten Zone, besonders in Nordamerika und Ostasien. Blätter einfach bis gefiedert, ohne Nebenblätter, gegenständig. Blüten meist 5-, selten 4- zählig, zwittrig, radiär bis zygomorph; K meist winzig, zahnartig; C verwachsenblättrig, unterschiedlich geformt, mit kurzer oder langer Röhre, 5lappigem bis 2lip­pigem Kron­saum; A isomer, auf Lücke zu den Kronblattzipfeln, mit Krone verwachsen; G(8-2) unterständig, 1-5fächerig, mit ∞-1 Samenanlagen. Beeren, Kapseln oder Steinfrüchte. Reich an Saponinen. Die Giftigkeit der Früchte ist meist nicht belegt und zweifelhaft. Wichtige Familie für Ziersträucher. Name aus dem Lateinischen abgeleitet (capri­folius - Geißblatt).

Phylogenie: Basierend auf molekularphylogenetischen Befunden hat die Untergliederung der Dipsacales in Monophyla zu einer erheblichen Veränderung der Familienabgrenzungen und Gattungszuordnungen geführt.

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Die Moschuskrautgewächse, Adoxace­ae (Abb. 176), stehen an der Basis der Dipsaca­les und beinhalten auch den Holunder, Sambucus (früher Sambucaceae) und die artenreiche Gattung Schneeball, ​​ Viburnum.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-31.12.15: Botan. Garten-30.12.15:Abb4 Fam verkleinert-#.12.15:Arboretum Adoxaceae Viburnum rhytid-15.502.jpg

Abb. 176: Runzelblättriger Schneeball, Viburnum rhytidophyllum, Moschuskrautgewächse, Adoxaceae, im Arboretum. Orig. 15.5.2002.

 

​​ Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-31.12.15: Botan. Garten-30.12.15:Abb4 Fam verkleinert-#.12.15:Arboretum Diervillaceae D. splen-12.7.86.jpg

Abb. 177: Glänzendes Buschgeißblatt, Diervilla splendens, Buschgeißblattgewächse, Diervillaceae. Orig. 12.7.1986.

 

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-31.12.15: Botan. Garten-30.12.15:Abb4 Fam verkleinert-#.12.15:Arboretum Caprifoliac Lonicera japo-22.7.07.jpg

Abb. 178: Japanische Heckenkirsche, Lonicera ja­po­nica, Geißblattgewächse, Caprifoliaceae. Orig. 22.7.2007.

 

Die Buschgeißblattgewächse, Diervillaceae (Abb. 177), mit den Gattungen ​​ Diervilla und Weigela, haben eine ostasiatische und ost-nordamerikanische Verbreitung.

 

 

 

In den Caprifoliaceae (Abb. 178) verbleiben nur noch Heptacodium, Leycesteria, die Heckenkirsche ​​ Lonicera, die Schneebeere ​​ Symphoricarpus und die Fischerwurz ​​ Triostemum.

 

Zu den Moosglöckchengewächsen (Abb. 179), ​​ Linnaeaceae werden nach molekularen Daten ​​ Abelia, Doppelschild ​​ Dipelta, ​​ Kolkwitzia, Moosglöckchen ​​ Linnaea und Zabelia zusammengefaßt.

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Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-31.12.15: Botan. Garten-30.12.15:Arboretum Fam verkleinert-30.12.15:Arboretum Linnaeaceae Dipelta -17.5.2006.jpg

Abb. 179: Doppelschild, Dipelta ventricosa, Moosglöckchengewächse, Linnaeaceae. Orig. 17.5.2006.

 

Unter den krautigen Vertretern der Kardenartigen Gewächse sollen noch die Kardendistelgewächse, Kardengewächse und die Baldri­an­gewächse erwähnt werden.

 

Die Kardendistel, Morina, ist auch molekular von den Dipsacaceae trennbar und der Vertreter einer eigenen Familie der Kardendistelgewächse, Morinaceae.

 

In den Kardengewächsen, Dipsacaceae, sind die Gattungen Schuppenkopf Cephalaria, Karde Dipsacus, Witwenblume Knautia, Flügelkopf Pterocephalus, Skabiose Scabiosa, Teufelsabbiß Succisa, Succisella und Triplostegia enthalten.

 

Die Baldriangewächse, Valerianaceae, bilden das terminale Monophylum der Dipsaca­les. Sie enthalten u.a. die Spornblume Cen­­tranthus, Fedia, Goldbaldrian Patrinia, Baldrian Valeriana und Feldsalat Valerianella.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-31.12.15: Botan. Garten-30.12.15:Arboretum Fam verkleinert-30.12.15:Arboretum Asteraceae Santolina cham-4.7.2005.jpg

Abb. 180: Das basal verholzte Heiligenkraut, Santolina chamaecyparissus, Körbchenblütler, Asteraceae. Orig. 4.7.2005.

70 Asteraceae, Compositae, Körbchenblütler

(Abb. 126, 180), Familie der Asterales ​​ (Körbchenblütige Gewächse) mit 1600 Gattungen und etwa 23500, meist krautigen, seltener holzigen Arten, die insgesamt weltweit verbreitet sind. Blätter wechsel-/gegenstän­dig, selten quirlig, ohne Nebenblätter. Blüten röhren- und/oder zungenförmig; K reduziert oder strahlig (= Pappus als Fruchtverbreitungsorgan in vielfältiger Ausbildung); [C(5) A(5)] G(2); Antheren seitlich miteinander verwachsen, röhrig den Griffel umgebend; G unterständig, Sa 1, mit der Fruchtwand verwachsen (Achäne). Oft Blütendimorphismen als Kompensation des Verlustes der Schauwirkung der kleinen Blüten: Randliche Zungenblüten, röhrige Scheibenblüten. Grundeinheit des Blütenstandes meist ein Körbchen/ Köpfchen. Diese nicht selten zu komplexen Infloreszenzen zusammengelagert (z.B. Leontopodium, Edelweiß). Häufig Inulin (Fructan) als Reservekohlenhydrat, Fettsäuren in öligen Samen, bitter schmeckende Sesqui­terpenlac­tone überwiegend in Blättern, pentazyklische Triterpenalkohole, Kaffeesäure­ester in Blättern, methylierte Flavonoide in Blättern und Blüten. Bei vielen Compositen finden sich auch Polyacetylene, ätherische Öle und Cu­ma­rine. Der Name Compositae leitet sich von der lateinischen Bezeichnung für zusammengesetzt (compositus), ab und bezieht sich auf den Blütenstand als "Scheinblüte". Die Benennung Asteraceae nimmt Bezug auf die sternartige Form vieler Körbchenblütenstände, insbesondere jener der Astern (Griech. astér, asterós - Stern).

Phylogenie: Die Asteraceae sind ein Monophylum innerhalb der Asterales (Lundberg et Bremer 2003, Panero et al. 2014).

 

 

Einkeimblättrige Bedecktsamer

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-31.12.15: Botan. Garten-30.12.15:Abb4 Fam verkleinert-#.12.15:Arboretum Dioscoreaceae D.caucasica-25.6.06.jpg

Abb. 181: Klettergestelle für Yamswurzelgewächse, Dioscoreaceae und Stechwindengewächse, Smilaca­ceae, im Arboretum. Orig. 25.6.2006.

 

Macintosh HD:Users:Franz:Desktop:Daten: Manuskripte Publikationen-31.12.15: Botan. Garten-30.12.15:Abb4 Fam verkleinert-#.12.15:Arboretum Dioscoreaceae D.caucasica-25.6.06b.jpg

Abb. 182: Blüten der kaukasischen Yamswurzel, Dioscorea caucasica, Yamswurzelgewächse, Diosco­reaceae. Orig. 25.6.2006.

 

71 Dioscoreaceae, Yamswurzelgewächse

(Abb. 181, 182), Familie der Dioscoreales (Yamswurzelartige Gewächse) mit etwa 4 Gattungen und ca. 400 Arten, die überwiegend als Lianen in den Tropen verbreitet sind. Nur wenige Arten kommen extratropisch vor. Häufig sind Knollen und Rhizome. Die meist herzförmigen, gestielten und wechselständigen Blätter besitzen eine palmate Nervatur. Blüten P3+3 A3+3 G(3), radiär gebaut und überwiegend eingeschlechtig. Ein Staubblattkreis kann staminodial ausgebildet sein; der Fruchtknoten ist unterständig und dreifächerig. Der Name verweist auf den griechischen Arzt Dioscorides, der um 50 n. Chr. lebte. Phylogenie: Caddick et al. (2002) bestätigten morphologisch und molekular die Monophylie der Dioscoreales.

 

72 Smilacaceae, Stechwindengewächse

(Abb. 183), Familie der Liliales (Lilienartige Gewächse) mit 1 Gattung und ca. 200 Arten von windenden Kräutern und Sträuchern, die annähernd subkosmopolitisch verbreitet sind. Blätter meist gestielt, steif und breit, mit netziger Nervatur. Blüte meist radiär, eingeschlechtig, P3+3, A meist 3+3, selten 3, 3+3+3 oder 18, G(3) oberständig, überwiegend dreifächerig, mit 1-3 Samen in einer Beerenfrucht. Benennung mit einem griechischen Pflanzennamen. Nach älterer Klassifikation in den Liliaceae enthalten.

Phylogenie: Monophylum der Liliales und Schwestergruppe der Liliaceae (Kim et al. 2013).

 

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Abb. 183: Blühende, rundblättrige Stechwinde, Smilax rotundifolia, Stechwindengewächse, Smilacaceae. Orig. 27.5.2000.